Re: Schnipo Schranke – satt

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sonic-juice
Moderator

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(…)Nur damit wir wissen, über was wir reden: Die beiden schreiben schlagerhafte Songkarikaturen mit Tasteninstrumenten und Bollerschlagzeug. Es geht darum, dass sie von ihren Partnern verlassen werden, weil diese sie zu eklig finden, obwohl die selber ekelig sind. Das klingt häufig so schief, dass es an den Loriotschen Blockflötenabend erinnert. Und man fragt sich, warum die Debüts deutscher Independent-Popbands immer nach Hamburger Schule, nach Lassie Singers und Lo-Fi-Lalelu klingen müssen.
Seit mehr als zwanzig Jahren schon sind wir auf dieser Stufe hängen geblieben: verstimmte Instrumente und verstimmte Stimmen. Das Verrückte ist, dass die neu ausgerufene Avantgarde jedes Jahr mit solch einem Sound-Design aufwartet. Im Grunde ist das eine sehr bürgerliche Weirdness, die Schnipo Schranke vor sich hertragen. Weil es nichts Bürgerlicheres gibt, als laut irgendein Fäkalwort zu rufen. Weil man das ja alles auch schon gehört hat. Insofern ist diese Art von Trash auch kein Ausdruck mehr von Trash, sondern von Gefälligkeit. Auch textlich.(…)

Da kann ich Monsieur Schwilden (Welt.de) nur beipflichten.

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I like to move it, move it Ya like to (move it)