Re: 03.09.2015 My Life 46 | Raw Air 89 | gypsy goes jazz 19

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VINCE GUARALDI & BOLA SETE
14. The Days of Wine and Roses (Henry Mancini)

Vince Guaraldi (p), Bola Sete (g), Fred Marshall (b), Jerry Granelli (d)
San Francisco, 1963
von: Vince Guaraldi/Bola Sete and Friends (Fantasy; CD-Twofer: Vince & Bola, Fantasy 2000)

In Bola Sete fand Guaraldi einen musikalischen Partner, der so gut passte wie früher Cal Tjader. Sete, 1923 in Rio als Djalma de Andrade geboren, war – wie seine Kollegen Laurindo Almeida und Luiz Bonfa – schon vor dem Erfolg der Bossa Nova aktiv und transzendierte diese musikalisch zugleich. Alle drei spielten schon in den Vierzigern sehr „moderne“ Musik, formten einen neuen Gitarrenstil, der sich von der traditionellen Samba-Spielweise abhob. Sete suchte früh Kontakt mit anderen Stilen und Musikern, ging in den Fünfzigern auf Tournee in Lateinamerika und Spanien und bald auch in die USA. 1962 traf er auf Dizzy Gillespie, der ihn schon im Rahmen einer vom State Department gesponserten Tour in Brasilien gehört hatte. Gillespie führe Sete in Jazzkreise ein, überzeugte Jimmy Lyons, den Gründer des Monterey Jazz Festivals, Sete als Solisten wie auch als Gast mit Gillespies Band zu buchen – und das wurde der Abend in Setes Karriere.

Sete begann darauf, für Fantasy als Leader und auch gemeinsam mit Guaraldi Alben aufzunehmen – dieser hatte den Monterey-Auftritt erlebt und war sofort zum Fan geworden. Die beiden waren äusserst erfolgreich, sie traten von 1963 bis 1966 zusammen auf, es entstanden drei LPs. Am Vortag vor der Session zum ersten, aus dem wir eine Kostprobe hören, spielten sie zum ersten Mal zusammen – „and nothing came out the way we rehearsed it! It was beautiful“, so Guaraldi in seinen Liner Notes. Die Chemie zwischen den beiden war von Anfang an perfekt. Doch mit der Zeit zeigte sich, dass Guaraldi und Sete verschiedene Vorstellungen hatten, zudem kam Guaraldi nicht damit klar, dass der geborene Showman Sete meist mehr Applaus einheimste.

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