Re: 03.09.2015 My Life 46 | Raw Air 89 | gypsy goes jazz 19

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BREW MOORE QUINTET
6. Rose (John Marabuto)

Dickie Mills (t), Brew Moore (ts), John Marabuto (p), Max Hartstein (b), Gus Gustofson (d)
Marines Memorial Hall, San Francisco, CA, 15. Januar/22. Februar 1956
von: The Brew Moore Quintet (Fantasy; CD: Fantasy/OJCCD)

Brew Moore wurde 1924 in Indianola, Mississippi geboren. 1954 kam er nach San Francisco und liess sich da für eine längere Zeit nieder („Have no tux, will not travel!“). Bei Fantasy konnte er zwei Alben unter eigenem Namen veröffentlichen. Vom ersten hören wir heute zwei Kostproben. „For Rose“ stammt aus der Feder des Bay Area-Pianisten John Marabuto, der ebenso wie all die anderen Sidemen völlig unbekannt ist (er hatte u.a. mit Cal Tjader und Nick Esposito gespielt und war von Beruf Klavierstimmer). Hartstein gehörte zu den Musikern, die es von Indiana an die Westküste zog, Gustofson war ein Marine, aus San Francisco, der 1956 mit Woody Hermans „Third Herd“ loszog und davor auch mit Georgie Auld, Gerald Wilson und dem Lokalmatador Vernon Alley gespielt hatte.

Trompeter Dickie Mills zog 1956 nach Paris, wie Gustofson hatte er an der San Francisco State gelernt. Sein Vorbild war Charlie Parker, über Brew Moore sagte er, dieser sei „the most relaxed and honest musician I have ever worked with“. Entspannt geht es auch auf dem Album zu und her, Moore spielt mit einem leicht verhangenen Ton, Lester Young mit Schleier, gewissermassen (Moore sagte angeblich einmal „Anybody who doesn’t play like Lester Young is wrong“). Wenn die Stimmung hier insgesamt entspannt ist, dann ist Moore geradezu tiefenentspannt, vermutlich hat er geschlafen, währenddem er solche Soli blies. Moore zog sich 1959 von der Szene zurück – er war ein schwerer Trinker, daher auch sein Übername. Mit Ausnahme der Jahre 1967 bis 1970 war er danach in Kopenhagen daheim, wo er 1973 verstarb. In den USA entstanden nach den beiden Fantasy-Alben keine Aufnahmen mehr.

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