Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Miley Cyrus & Her Dead Petz – s/t › Re: Miley Cyrus & Her Dead Petz – s/t
Hal CrovesUnd inwiefern global lancierte US-Stars der „Fürsorge“ bedurften, will mir einfach nicht einfallen.
Sie brauchen sie ebensowenig wie Lena, mir ging es nur um Deine völlige Fixierung auf diese eine Sängerin.
Die Selbstverständlichkeit, mit der sämtliche hiesigen Medien den von Dir genannten Damen Premiumplätze im Kulturteil einräumen, spricht ebenso dagegen wie der nur äußerst selten mal vorkommende Gebrauch von herablassenden Bezeichnungen wie „Sternchen“ usw.
„Äußerst selten“? Erstaunlich. Die Medien steigen gerne auf das Glamouröse und vermeintlich Skandalträchtige ein, was der enorm erfolgreiche, aber komplett unglamouröse hiesige Musikmarkt einfach nicht hergibt, aber Sängerinnen wie Miley oder Taylor sind kaum je mehr als „Buntes aus aller Welt“. Dass es in der Musikkritik inzwischen gelegentlich schon mal aufgeschlossene und ernsthafte Auseinandersetzungen mit ihnen gibt, ist der einzige Lichtblick, den ich erkennen kann.
Der Zugang zum globalen Popmarkt, der für Acts aus Nordamerika, Britannien und Ozeanien seit Jahrzehnten fest etabliert ist und für skandinavische KünstlerInnen zumindest immer einen Spalt weit offen steht, ist für deutsche Acts auf bestimmte Nischen wie Dance, Techno und Metal beschränkt.
Dass Dich die Sorge um die internationale Akzeptanz des Musikstandortes Deutschland umtreibt, finde ich überraschend.
Dazu gehören auch Beschränkungen innerhalb des deutschen Sprachraums. Der deutschsprachige Musikmarkt ist ja stark fraktioniert, und englischsprachiger Pop ist hier eine absolute Minderheitenveranstaltung.
Das ist allerdings richtig. Der Wunschtraum früherer Lobbyisten, den angloamerikanischen „Kulturimperialismus“ zu brechen, ist ja längst in Erfüllung gegangen, wie ein Blick in die Charts zeigt. Man kauft heimische Produkte zwischen Rap, „Volxrock“, Schlager, Mittelalterrock und ähnlichem. Dafür, dass sie keine dieser Sparten bedient, hält sich Lena eigentlich ganz beachtlich.
Der Markt, auf den Lena sich stützen muss, ist kaum größer als der skandinavische. Nur steht den Skandinaviern halt noch die Tür nach Westen offen.
In Schweden spricht man einfach „Pop“, warum auch immer. Diese Selbstverständlichkeit fehlt hier. Ist halt so.
Zappa1Ich „kenne“ dich jetzt ja auch schon um die 8 Jahre, dass du in diesen Jahren nichts Besseres gehört hast als dieses Album, sorry, das klingt mir schon sehr danach, Miley jetzt unbedingt verteidigen zu müssen.
Irrlicht spricht von Beyonce.
--