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Sonic JuiceDie Leute, die in diesem Thread Interesse an Miley haben, feiern nach meiner Wahrnehmung einfach den Spaß an ihrer bisweilen ziemlichen überraschenden und mitreißenden Musik und den hohen Unterhaltungswert ihrer Shows. Da gibt es keine Überhöhung. Warum die Miley-Gegner alle ständig auf Nacktheit, Drogen etc. herumreiten müssen, die für die Beurteilung ihrer Musik tatsächlich irrelevant ist, ist mir echt ein Rätsel. Ihr MTV-Auftritt ist einfach eine bunte queere hedonistische Party – was ist daran verdammt noch mal so schlimm und verachtenswert?
Sorry, Sonic. Aber das stimmt so einfach nicht. Gerade diese Überhöhung durch die Miley-Fans geht doch vielen hier auf die Nerven. Und die gab es nicht zu knapp – ich erinnere nur an die Aussage „Wer die Miley-Performance nicht gut findet, hat Pop nicht verstanden“. Und genau das ist einfach albern. Natürlich ist Pop oftmals eine hedonistische Party (und genau das ist Miley ja nun wirklich), aber doch nicht nur oder ausschließlich. Meinem Empfinden nach ist Pop vielschichtiger – Coldplaysind beispielsweise eben auch Pop. Und mit dem Konzept „Hedonismus“ kann ich einfach wenig anfangen. Und wenn es in der Popmusik nicht gebrochen wird, sondern einfach nur die oberflächliche Selbstverwirklichung im Kapitalismus vorlebt, turnt mich das nicht an. Denn Miley ist ja gerade nicht ein Motherfucker-Moment, sondern durch und durch der Zeitgeist. Das ist okay – spricht mich aber nicht an, weil ich diesen Zeitgeist eben nicht teile. Smartphone-Musik passt da sehr gut.
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