Re: Miley Cyrus & Her Dead Petz – s/t

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de64625

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Beiträge: 2,794

Herr Rossi
Dann kannst Du mir sicher weiterhelfen: Was um Himmels willen ist konkret an Tavi Gevinson und „Rookiemag“ so schlimm, dass es für die vermeintliche Degeneration einer gesamten Generation mitverantwortlich ist (obwohl es gleichzeitig total irrelevant ist)? Denn das ist die Aussage, der Du hier zustimmst. Du hast Dich also offensichtlich mit Rookiemag befasst und kannst es mir erklären. Ganz im Ernst!

Alle anderen dürfen gerne mal ganz vorsichtig reinschauen – auf eigene Gefahr!

klick (Verstörend, ich weiß …)

Tut mir Leid, aber gegen dieses Argumentationsschema bin ich schon eine ganze Weile immun. Ich finde nicht, dass ich erst hüfthoch durch die Scheiße waten muss, um zu erkennen, dass es Scheiße ist. So mache ich das auch mit dem Dschungelcamp, mit Frauentausch, mit Berlin xyzab, mit Big Brother etc pp und eben auch mit vielen Musikveröffentlichungen. Ich schnuppere oftmals kurz hinein, aber wenn es nach Scheiße riecht, dann tunke ich nicht noch die Nase rein, nur weil ein paar Tausend Stubenfliegen das auch machen, oder damit ich mir nicht von Herrn Rossi oder sonstwem vorhalten lassen muss, ich hätte ja überhaupt keine Ahnung davon, nein, dazu ist das Leben einfach zu kurz!

Im Neoliberalismus ist natürlich alles toll, womit man Kasse macht. Und dann findet sich natürlich auch irgendwer, der das auch als „relevant“ deklariert und dann finden sich Leute, die das abschiieben, aber (und damit sind wir wieder beim Captain), was ist „Relevanz“ im Internetzeitalter/Neoliberalismus denn für ein Begriff? Und für wen ist das relevant?

Herr Rossi

Zufall nicht – sondern Reflexion unseres kollektiven Fetischs, wie gesagt. Tja, männliche Popstars. Du musstest ja auch schon tief in der Mottenkiste wühlen: Boyzone … Justin Bieber ist der einzige, der in den letzten Jahren wirklich mithalten konnte, was Medienpräsenz angeht. Aber musikalisch ging da nie etwas. Die letzten wirklich verehrungswürdigen männlichen Popstars waren Robbie Williams, Eminem und Justin Timberlake, danach kam nichts mehr. Außer den Ed Sheerans und Adam Lamberts eben … Macklemore ist prima, der wurde im Forum tatsächlich bislang zu wenig beachtet.

Schön, dass Du da schon selbst anfängst, Dich zu widerlegen. Conchita Wurst zähle ich auch als männlichen Popstar, Andreas Gabalier könnte man hier in Deutschland noch nennen, One Direction versetzen auch Teenager in Verzückung wie einst die Backstreet Boys etc.

Aber generell ist es richdas etwas mit musikalischer Qualität oder gar irgendwelcher „Relevanz“ zu tun hat, oder nur daran liegt, dass Männer (immer noch der größte Teil der Musikkonsumenten) besser gucken als hören können, hier nicht endgültig klären können.

Herr RossiOb das wirklich so ist, da habe ich meine Zweifel. Über die Contest-Formate wurde ja schon alles gesagt. Wenn junge Leute das für bare Münze nehmen und nicht einfach als Unterhaltung, ist das ein Problem. Nach meinem Eindruck können das aber auch schon 11-jährige gut einordnen.

Nun, da geht es Dir sicher wie mir, im engeren Bekanntenkreis kann man sich das gar nicht vorstellen, das Kids diesen Mist ernst nehmen und/oder sich dort sogar Verhaltensmuster abschauen. Aber fahr mal frühmorgens mit ein paar Dutzend Schulkids im Bus / in der Bahn zur Arbeit, da werden Dir die Ohren klingeln!

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Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!