Re: Miley Cyrus & Her Dead Petz – s/t

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herr-rossi
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@mick: Ja, in den USA ist die Frage nach den „double standards“ noch wesentlich virulenter, gleichzeitig zeigen die hiesigen Reaktionen aber, dass man hier soviel weiter wohl auch nicht ist. Die öffentliche Darstellung des weiblichen Körpers wird hier immer noch reflexhaft entweder mit Pornographie oder mit „Verkaufsförderung“ assoziiert. Und während es seit den Zeiten von Elvis, Mick Jagger, Jimi Hendrix, Jim Morrison und Robert Plant ganz selbstverständlich ist, dass Sänger auf der Bühne und in der Öffentlichkeit ihre Gelüste und Potenz stilisieren, gilt das „sex sells“-Totschlagargument immer nur für Frauen. Ich habe es hier wirklich noch nie auf einen Mann bezogen gehört. Und Miley Cyrus mischt sich genau deshalb in öffentliche Diskussion ein um „double Standards“, fundamentalistische Ideologie, um die Frage nach geschlechtlicher Eindeutigkeit, um Feminismus usw. Aber das ist natürlich alles nur „Verkaufsförderung“, mit dem Argument kann man alles immer ganz schnell wegdrücken und sich bloß nie selbst befragen, wieviel an chauvinistischer Mentalität man noch mit sich rumträgt …

PS: Sängerinnen wie Taylor Swift und Kacey Musgraves zeigen, dass man auch mit ganz anderem öffentlichem Image sehr erfolgreich sein kann, sie teilen aber mit Miley Cyrus die Grundüberzeugungen. Es sind einfach unterschiedliche Persönlichkeiten, es gibt im Show-Business die Kontrollierten und die „Rampensäue“. Das ist bei Frauen nicht anders als bei Männern.

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