Re: Musikbewertung und Diskussionskultur

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captain-kidd

Registriert seit: 06.11.2002

Beiträge: 4,140

RandolphUm deine ebenso kühne wie unkluge oben hervorgehobene Behauptung zu überprüfen, empfiehlt es sich, Songs wie „Call the doctor“ oder „A real man“ auch textlich zu erfassen.

Welch wahres Wort aus berufenem Munde..

Die Herangehensweise? Dein Problem scheint mir zu sein, das du zwar einerseits, nun ja, begründen kannst, was dir an dieser oder jener Veröffentlichung Unbehagen bereitet, andererseits schaffst du es kaum, deinen Tonfall aus dem Pöbelei-Mist zu ziehen.
Und das, mein lieber Peiner Piratennachfahre wirkt dann wenig reflektiert und genau so (ich gepachtet die Ahnung habe, ihr die Deppen auf ewig sein werdet), wie du es anderen hier allzuoft unterstellst. Irgendwie scheint die Wigger’s Lob im Spiegel on a Mission gesendet zu haben.

Also allein die Anfangzeilen von „Call the doctor“ sind ja an Banalität nicht zu überbieten:

They want to socialize you
They want to purify you
They want to dignify
Analyze and terrorize you

Solche Texte habe ich als 16-Jähriger mit meiner Grungeband auch geschrieben. Und das war auch alberner Scheiß. Und „A Real Man“ toppt das noch. Sorry, aber für solche Texte bin ich nicht ideologisch genug. Solche Texte waren immer albern und werden immer albern sein. Mag ja sein, dass es sexuelle verwirrte Jugendliche in ihrer qu/p(e)er-group irgendwie anspricht – mich aber leider nicht, sorry. Und über die „Musik“ müssen wir ja nun gar nicht erst sprechen.

Und dass meine Posts einen gewissen Entertainment-Faktor aufweisen, sollte sich nun echt rumgesprochen haben. Es muss hier doch auch mal knallen, sonst springert dieses Forum auch über die Klinge wie der ME/Sounds-Bruder. Und glaube mir, meine Posts waren auch schon vor Wigger hot.

ClauKeine Ahnung, ob Du damit etwas anfangen kannst, aber mir fällt es leichter mich auf aktuelle Sachen einzulassen, wenn ich aktiv versuche, neue Musik nicht mit (langjährigen) Favoriten zu vergleichen. Ich mache mir dann keine Gedanken darüber, ob ich irgendwas kenne, was ich besser finde, sondern höre mir die Scheibe einfach an. Gegen meine Favoriten kann sowieso fast nichts standhalten, also setze ich die Neuheiten diesem Vergleich gar nicht erst aus.

Aber ist das nicht oftmals sehr sehr schwer? Bestes Beispiel ist doch „The Epic“ von Washington. Darauf gibt es eigentlich keinen Ton zu hören, der nicht schon früher mal genau so bereits zu hören war. Also ich kann das nicht ausblenden. Ich finde so etwas einfach nicht kunstvoll. Vor solchen „Künstlern“ habe ich keinen wirklichen Respekt.

IrrlichtIch kann auch Maler sein, von Bildhauerei aber keine Ahnung haben. Und mich zum Idioten machen, wenn ich vor einem Statur stehe und behaupte, dass hätte ich doch auch locker hinbekommen.

Es kann aber auch sein, DASS ich die Figur locken hinbekommen hätte. Daran schon mal gedacht. Dass es einfach keine Kunst ist, nen 3-Akkord-Song zu schreiben? Aber auch: Dass man kein Staubsauger sein muss, um einen Staubsauger zu kritisieren? Es gibt hier beispielsweise einfach zu viel Ehrfurcht vor ideologischer Musik, die rein musikalisch (und wie man gesehen hat auch textlich) einfach nichts zu bieten hat und eigentlich nur durch soziologische Aufladung in gewissen Fankreisen funktioniert.

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