Re: Julia Holter – Have you in my wilderness

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go1
Gang of One

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atomIch empfinde „Have You in My Wilderness“ … für einen Rückschritt…

Warum eigentlich? Mir kommt das neue Album genauso gelungen vor wie Loud City Song; es ist nur etwas leichter zugänglich und poppiger, was kein Nachteil ist (es beginnt z.B. gleich mit einem „Hit“, während man sich auf „World“, den Opener des Vorgängers, noch bewusst einlassen musste) – und mit Tragedy kann man es kaum vergleichen, das hatte noch einen anderen Ansatz. Besonders reizvoll erscheint mir wieder das Verhältnis von Text und Musik (was in der SPEX so beschrieben wurde: „Julia Holter beschwört Hollywood-Grandezza schon allein mit der simplen Frage nach einer Kippe“) – Holter zeigt sich wieder als Meisterin der Andeutung, des vielsagenden Details, der anregenden Rätselhaftigkeit, die die Phantasie des Hörers anregt. Die neuen Songs sind auch melodisch stark; die Tracks sind gut aufgebaut, mit gekonnten Steigerungen; der Sound ist frisch und reizvoll. Julia Holter klingt immer noch unkonventionell und unverwechselbar; und das Album funktioniert auch ohne übergreifendes Konzept als Ganzes, als Einheit, ist mehr als eine bloße Songsammlung. What’s not to like?

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To Hell with Poverty