Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 21.06.2015 › Re: 21.06.2015
lathoSo, die Sendung nachgehört. Ich habe von der LP (und den Singles) ebenfalls zu spät gehört, nachkaufen werde ich sie (zu den Preisen) nicht, aber tolle Musik, nicht nur von Orwell. Ich mochte vor allem das Sendungs-Konzept, prima Idee!
Du hast ein Preis-Limit pro Platte? Gilt das nur für Neuerscheinungen oder auch für Raritäten vergangener Epochen?
XerxesIch pflichte Dir in diesem Punkt bei: letztendlich ist es doch ziemlich billig eine 500er- Auflage bei einem scheinbar recht gefragten Künstler gewollt zu verknappen um sich dann- eitel Sonnenschein- zu erfreuen, dass die eigene LP eine Rarität ist. Weird.
Wieso denn „scheinbar“? Dass der Künstler „recht gefragt“ ist, beweist doch schon diese Diskussion. „Weird“ ist die Veröffentlichungspolitik nur im Sinne von „außergewöhnlich“, aber auch das ist relativ. Denke nur an die LPs von Lanie Lane, da mußtest Du auch auf Draht sein, um sie zum regulären Preis zu bekommen. Ist oft so bei limitierten Pressungen, nichts daran ist „billig“.
otisAlso konnten doch mehrere geordert werden?
Ich hatte gehört, dass man nur eine bestellen konnte, um zu vermeiden, dass die Schnäppchenjäger den Musikinteressierten mal wieder die lange Nase zeigen können.
Überschüttet? Mag sein, wenn man die richtigen Fährten ausgelegt hat und entsprechend verlinkt ist, wenn nicht, dann eben nicht. Kein Grund, sich über andere zu mokieren.
Ich beschwere mich nicht, finde jedoch die Labelpolitik recht überzogen. Natürlich ist das prima Marketing. Extreme Verknappung erzeugt Aufmerksamkeit und Neugierde, auch wenn sich alles evtl. etwas langsamer herumspricht. Ich glaube aber nicht, dass Cooper es durchhält. Siehe Repress! Woher hast du das mit dem Repress?
Ich persönlich möchte mich gern der Jagd nach Collector’s Items entziehen, weil mir die Musik weitaus wichtiger ist als der mögliche Mehrwert in drei Monaten/Jahren. Und da nervt dann ein solches Marketing sehr.
Ich wollte mehrere ordern, bekam aber nur zwei. Ad Repressing: Paul hat das wohl in einem Interview ins Spiel gebracht, doch würde Coopers Glaubwürdigkeit dadurch schwer torpediert, immerhin hat er den raschen Turnover unter der Prämisse einer strikt limitierten Pressung geschafft. Vielleicht hatte er ja einen Deal mit dem Presswerk. Mir ging es jedenfalls einmal so: ich wollte „Texas Style“ in einer 3000er Auflage herausbringen und bei Bedarf nachpressen lassen, doch die Band wollte/brauchte mehr Exemplare, weil sie damals extensiv auf Tour war. Eine 6000er Auflage vorab zu finanzieren, war mir aber gerade nicht möglich, also ersuchte ich beim Presswerk im UK um ein 60-Tage-Zahlungsziel (was gewährt wurde, weil die Presswerke in den Neunzigern auf keinen Auftrag verzichten konnten). Kurzum, ich mußte also 6000 Platten auf die Schnelle umsetzen, deklarierte deshalb die EP zur limitierten Pressung (die ersten 1000 mit Baseball-Card!) und verkaufte so die Gesamtauflage binnen Wochen. Eine Nachpressung gab es natürlich nie, obwohl die Nachfrage das nahelegte und die Vertriebe Nachschub wollten. Ein ähnliches „Modell“ könnte ja auch bei Heavy Soul für nötigen Cashflow sorgen. Konjunktiv! Ich versuche, das mal zu eruieren.
Prodigal SonUnd ja, man konnte mehr als eine LP bestellen. Es gab eine „Strafmaßnahme“ von Seiten des Labels: wer eine der beiden Singles über Ebay verschachert hatte, dem wurde der Kauf der LP über das Label verwehrt.
Zwei, so weit ich weiß. Inwieweit das mit der „Strafmaßnahme“ durchzusetzen war, entzieht sich meiner Kenntnis. Immerhin verkauft man bei Discogs oder Ebay nicht unter dem sogenannten Klarnamen. Im Übrigen lassen sich derlei Transaktionen problemlos über Strohmänner abwickeln.
--