Re: Eure Lieblingsschulfächer

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paradise

Registriert seit: 02.08.2005

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Herr RossiIm Prinzip nicht uninteressant, aber es ist eben die Frage, wie es gemacht wird. Auf der Mittelstufe (Realschule) mochte ich den Musikunterricht wrklich gern, es war sehr abwechslungsreich, da haben wir querbeet alle möglichen Themen gehabt, Blues, Jazz, Pop, Musik in der Werbung und im Film usw. Dabei ging es im Prinzip auch um Musiktheorie, aber das hieß nicht so. Ein Referendar hat mal eine Unterrichtseinheit über elektronische Musik gemacht. E-Musik kam auch vor, allerdings in homöopathischen Dosierungen – „Moldau“, „Carmen“ u.ä.
Beim Wechsel zur gymnasialen Oberstufe war ich dann aber absolut außen vor. Der Grundkurs Musik in 11/I bestand darin, dass der Lehrer Platten auflegte – natürlich nur „Deutsche Grammophon“ – und Klassenarbeiten korrigierte, während wir Karten spielten. So circa jede fünfte Sitzung gab es dann tatsächlich „Unterricht“, dann aber gleich die ganz harte Kompositionslehre. Das waren immer die Sternstunden für die Bíldungsbürgerkinderlein, die alle schon seit den Windeln Klavier und Bratsche spielte. Ich bin dann zur Kunst gewechselt, wo es zum Glück wiederum interessanter wurde als in der Mittelstufe.

In der Mittelstufe fand ich den Musikunterricht auch gut. Wir habe alle möglichen Musikrichtungen uns angehört und durften sogar unsere Lieblingsbands vorstellen. In der Stufe 11 war dann erstmal Wiederholung der einfachen Theorie angesagt, war bis dahin noch zwar einfach, aber eher langweilig. In der Stufe 12 fande ich Musik dann wieder interessanter als ein Referendar uns übernahm, weil wir abwechslungsreiche Themen hatten wie z.B. eine eigene Filmmusik instrumentalisieren und vor allem das Thema Oper. Was mich aber auch da schon störte, dass wir im Unterricht zwar viele praktische Dinge gemacht haben, aber dann in den Klausuren lange Kompisitionen analysieren mussten, obwohl wir dieses Analysieren nicht mal geübt haben. Jetzt in der 13. Klasse machen wir fast nur noch Musiktheorie und kriegen ohne es eingeübt zu haben, (denn im Unterricht besprechen wir eigentlich immer nur die Stimmung der Musik) in den Klausuren dann so schwere und unübersichtliche Kompositionen, die wir in 3 Stunden auf ihre ganze Harmonik, Melodik, Rhytmik untersuchen müssen, dass einem wirklich die Spucke wegbleibt. Dazu wird auf die Interpretation von der Musik nicht viel Wert gelegt, obwohl die Interpretation meiner Meinung nach die Musik erst wirklich interessant macht.Aktuelle Musik wird dagegen garnicht mehr behandelt, was vielleicht auch an diesen fabulösen Zentralabiturlehrplänen unseres tollen hessichen Kultusministeriums liegt. Wenigstens will unser neuer Musikreferendar mit uns jetzt Songs einspielen und diese im Studio einspielen. Ein wenig Hoffnung…