Re: Creed Taylor

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friedrich

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CTI Records – The Cool Revolution

What a long strange trip!

Vier CDs, Fünf Stunden Musik, 39 Stücke. Premium Jazz von Stanley Turrentine und Freddie Hubbard, coole Grooves von Joe Farrell und Grover Washington, Carole Kings Ohrwurm It’s Too Late in einer 11-minütigen Orgel-Jazz Version von Johnny Hammond, subtil understatetes von A. C. Jobim, Paul Desmond und Chet Baker, gigantomanische Big Band-Arrangements von Don Sebesky, ziellose Virtuosität von George Benson, Esther Phillips mal im Blaxploitation-, mal im Ächz-und-Stöhn-Discosound, ambitioniertes wie Deodatos Zarathustra oder Jim Halls 19-minütiges Concerto de Aranjuez, E-Gitarren und -Pianos, zuckrige Streicher, Brasilianisches, East und West Coast, – zusammengehalten nur durch Creed Taylors 70er Jahre High Gloss-Produktion.

So breit das stilistische Spektrum auf dieser Compilation ist, so unterschiedlich ist auch das Niveau. Man fragt sich, welche Latte man da überhaupt anlegen soll. Denn hier steht Große Kunst Schulter an Schulter mit Großem Schmalz und zeigt Creed Taylor in seiner ganzen Bandbreite von Kunst bis Kommerz. Wobei Kunst oder Kommerz nicht zwangsläufig etwas über Qualität aussagen. Der Vorteil dieser Compi ist wohl, dass sie ein sehr breites Spektrum von CTI abbildet, ein Nachteil ist wohl, das damit auch Grandioses neben Nettem und – für mich – fast Unanhörbarem steht. Ich vermute mal, dass das ein recht realistischer Querschnitt von CTI ist. Wo die persönlichen Vorlieben das Hörers liegen, ist ein andere Frage.

Mein Erfahrung ist, dass man auf CTI sehr gute Alben finden kann, aber sehr wählerisch sein sollte. Glanz und Elend liegen da sehr nah beieinander. Diese Zusammenstellung bestätigt das nur noch.

Das Booklet bietet einen kurzen Essay über CTI, diskografische Angaben mit kleinen Abbildungen der original Cover und einige ganz schöne Fotos. Nett aber nicht zwingend.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)