Re: Creed Taylor

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Der Impuls, einen Creed Taylor-Thread anzufangen, war meine Begeisterung für einige von ihm in den 70ern produzierte und veröffentlichte Aufnahmen auf CTI. Aber Creed Taylors Karriere begann schon viel früher, wie Forianer gypsy zu berichten weiß: Über Bethlehem Records, Impulse, Verve und A&M Records kam er schließlich bei seinem eigenen Label CTI an. Auf dem Weg dahin war er für die Produktion zahlreicher teils brillanter Alben verantwortlich und drückte vielen davon seinen persönlichen Stempel auf. Man meint so etwas wie eine Handschrift zu erkennen, die im Laufe der Zeit immer ausgeprägter wurde. Gleichzeitig betrachtete Creed Taylor die Produktion von Platten aber auch als ein business, mit dem er Geld verdienen wollte, und setzte dazu gezielt Mittel der Covergestaltung, des Marketings und des Vertriebs ein. Das zusammengenommen macht wohl ein großen Teil des typischen Sounds und Erscheinungsbildes vieler seiner Platten und deren Reiz aus. Creed Taylors Blick auf den Markt und seine gelegentlich ausgelebte Neigung auch der Musik selbst einen stromlinienförmig kommerziellen Schliff zu geben, verursacht bei einigen Jazz-Puristen aber heute noch Naserümpfen

Hier ein ausführliches Interview mit Creed Taylor über seine frühen Jahre. Habe ich zugegeben selbst noch nicht gelesen. Hier ein auch grafisch schön gemachter Artikel über Creed Taylor, für dessen download man sich aber leider registrieren muss. Und hier noch ein Artikel über Creed Taylor auf all about jazz mit kurzer Besprechung einiger von ihm produzierter Platten.

Mal für den Anfang hier spontan – mehr oder weniger aus dem Gedächtnis – zehn hörenswerte Alben, bei denen Creed Taylor als Produzent verantwortlich war, die ich kenne:

Gil Evans – Out Of The Cool (Impulse, 1961)
Oliver Nelson – The Blues And The Abstract Truth (Impulse, 1961)
Anita O’Day – All The Sad Young Men (Verve, 1962)
Stan Getz & João Gilberto – Getz/Gilberto (Verve, 1964)
Jimmy Smith – The Cat (Verve, 1964)
Antonio Carlos Jobim – Wave (A&M, 1967)
Stanley Turrentine – Sugar (CTI, 1970)
Freddie Hubbard – Keep Your Soul Together (CTI, 1970)
George Benson – White Rabbit (CTI, 1972)
Idris Muhammad – Power Of Soul (Kudu (Sub-Label von CTI), 1974)

Mehr ist im Anmarsch.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)