Re: Gov’t Mule München 11.05.2015

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spiritchaser

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Aus Hamburg kann ich glücklicherweise keines der hier geposteten Probleme bestätigen.

Die Lautstärke war an meinem Platz auf der Balustrade direkt gegenüber der Bühne von Anfang an genau richtig, und auch der Sound selbst war fantastisch.

Der Gesang und die Gitarre waren stets absolut klar und deutlich zu vernehmen, und selbst dann, wenn Warren seine Stimme mal etwas zurücknahm, war diese noch immer gut verständlich.

Besonders begeistert hat mich auch die Orgel, welche unglaublich klar rüberkam und im Mix meist sogar etwa auf einer Stufe mit der Gitarre stand.

Während der Zugabe („Get Behind The Mule“) spielte der Keyboarder sogar noch Posaune, und auch diese klang so toll, dass es mich nahezu umgehauen hat.

Die hier beschriebene Dominanz des Basses kann ich ebenfalls nicht bestätigen, denn dieser war in Hamburg zwar gut zu hören, dröhnte oder wummerte dabei aber nie.

Ganz im Gegenteil waren sogar einzelne Basslinien so klar und deutlich zu vernehmen, dass es ein purer Genuss war.

Die Drums waren ebenfalls hervorragend abgemischt, so dass auch kleinere Schnörkel und Fills stets gut hörbar waren.

Besonders das Drum Solo war von Matt recht abwechslungsreich gestaltet und hörte sich selbst in den schnelleren und lauteren Parts sehr dynamisch und nie bollernd oder scheppernd an.

Von irgendwelchen Übersteuerungen oder unangenehmen Dröhnen konnte in Hamburg also zu keinem Zeitpunkt die Rede sein.

Wenn ich denn tatsächlich etwas zu meckern hätte, dann wäre das die Tatsache, dass ich aufgrund der Architektur der Halle mit ihren zahlreichen Säulen von meinem Platz aus nur ein Trio gesehen habe, da der Keyboarder sehr ungünstig am rechten Bühnenrand positioniert war, so dass er hinter den davorstehenden Säulen wohl fast nur von den seitlich gegenüberliegenden Plätzen sowie den Plätzen vorne vor der Bühne wirklich gut zu sehen war.

Erst, als ich mich zur Zugabe an die linke Seite der Balustrade stellte, konnte ich ihn erstmals sehen, durfte dafür dann aber auch gleich Zeuge davon werden, wie der Mann gleichzeitig Orgel und Posaune spielte.

Von dieser rein optischen Kleinigkeit einmal abgesehen, war das Konzert für mich aber absolut rund.

Die Band war super drauf und spielte ein insgesamt gut 2,5 Stunden langes Set, der Sound war klasse, und auch das Publikum war sehr angenehm und hatte merklich viel Spaß.

Als absolutes Highlight des Abends kam Warren nach Konzertende zum Bus und quatschte ganz locker und auch absolut nicht genervt wirkend teilweise richtig lange mit einigen Fans, signierte alles, was man ihm vorlegte und ließ ganz entspannt Fotos von und mit sich machen.

Später kam dann auch noch Matt dazu und nahm sich ebenfalls Zeit für die noch anwesenden Fans.

So eine bodenständige und freundliche Band habe ich wirklich schon lange nicht mehr erlebt und weiß seit Donnerstag nun auch, dass Warren doch tatsächlich mal mit Jürgen Drews musiziert hat.

Inzwischen liegen mir zwei Bootlegs des Hamburg Konzertes vor, welche ich beide zu den besten Publikumsmitschnitten zählen möchte, die ich jemals gehört habe, so dass ich davon ausgehen muss, dass der Sound auch an anderen Plätzen in der Halle ebenso fantastisch war wie an meinem.

Als ich einen dieser Bootlegs heute auf der Autofahrt zur Arbeit laufen hatte, war mein mitfahrender Kollege sogar regelrecht überrascht, als ich ihm sagte, dass das ein Publikumsmitschnitt ist.

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