Re: 03.05.2015

#9548409  | PERMALINK

otis
Moderator

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Ich habe zwar nicht zugehört, aber Hats Aversion gegen Satire oder Persiflage in der Musik kann ich nachvollziehen. Für mich ist das immer etwas dümmlich und irgendwo a-musikalisch, weil es der Musik den Emotionswert nimmt. The Rutles habe ich mal gehört/gehabt, igitt, weg damit. Seit Jahren verfolgen mich Menschen damit, Rocky Horror toll finden zu sollen, igitt, usw. Ich mag auch nur sehr wenige Novelty-Sachen.
Humor in der Musik kann gut sein, wenn er musikalisch motiviert ist, überdreht ist, aber eben nicht Satire oder Persiflage. Satie ist ein wunderbares Beispiel für Humor mit musikalischer Klasse. Da geht es dann nicht mal mehr um Humor, da wird so etwas eigenständig groß und gut. Man könnte ja mal sammeln, was es an Humor/Satire (wohl gemerkt, zwei verschiedene Paar Schuhe) in der Musik gibt. Ich wäre gespannt, was zusammenkommt, vielleicht muss ich meine recht radikale Ablehnung überdenken.
In der Klassik findet man es ja schon lustig, wenn jemand schlecht singt (Florence Foster Jenkins) oder kleine Überraschungen das wohl geölte Öhrchen verwundern, aber das kann es ja nicht sein.
Ansätze von Zappa wären sicher bedenkenswert, die von Trio auch, wenn sie sich nicht
aufgrund musikalischer Nichtigkeit und billiger musikalischer Ziele entwertet hätten.

Edit: Wolfgang, und danke für den schönen Gentry-Artikel, eine angemessene Würdigung war hierzulande wohl einmal dringend nötig. Ich habe nach der Lektüre meine vier oder fünf Gentry-Alben gehört und kann deiner Einschätzung nur zustimmen.
Aber … nutzt das alles was, kauft sich jemand das, hört man Bobbie hinterher, interessiert man sich, versucht man das Ganze zu verstehen? Die ganz kleine interessierte Leserschaft natürlich ausgeschlossen, aber die hatte die Dame ohnehin auf dem Radar.
Das ist beileibe keine Kritik, sondern nur meinem mittlerweile etwas angeschlagenen Kulturoptimismus geschuldet.

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