Re: Jazz Domino

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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gypsy tail windist doch nichts als recht, wenn die „Fernerliefens“, die bei Creed Taylor sinnlos verheizt werden, zu ihrem Recht kommen ;-)

AUTSCH!

Das müssen sich weder Creed Taylor noch Stanley Turrentine bieten lassen. Nicht für Don’t Mess … und auch nicht für andere tolle Alben, die Creed Taylor mit Stanley Turrentine (Sugar!!!) oder anderen aufgenommen hat. Freddie Hubbard, George Benson, Milt Jackson, Paul Desmond, Idris Muhammad, Antonio Carlos Jobim (Stone Flower!!!) et al. haben mit und für Creed Taylor Alben aufgenommen, die wohl mit zu deren besten gehören. Und dieser highly sophisticated 70er Sound: In der Black Music dieser Zeit, bei Motown, Stax, Philly ging man mit der Zeit oder besser gesagt: definierte man den Sound der 70er. Creed Taylor hielt da mit, während ein großer Teil der Jazz Szene irgendwo in den 60ern hängen blieb und zunehmend vom Publikum ignoriert wurde. Verständlicherweise, meine ich.

Sicher hat sich CT auch einige anbiedernde Fehltritte geleistet – aber wenn man in den 70ern mit Jazz überleben wollte, bewegte man sich auch auf einem sehr schmalen Grat. Ich finde es daher nicht fair, ihn zuvorderst an seinen Fehltritten zu messen und nicht an den vielen tollen Platten, die er produziert hat. Darunter auch solch ein semi-free-funky Brocken wie Freddie Hubbards 1970er Album Straight Life (das ich gerade höre und btw mit Joe Henderson, Herbie Hancock, George Benson, Ron Carter und Jack DeJohnette), das mit seinem 17-minütigen Titelstück alles andere als anbiedernd sondern herausfordernd ist.

Aber für manche scheint ja sogar der damals zeitgemäße Sound von CTI eine Herausforderung zu sein. ;-)

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)