Re: Jazz Domino

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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FriedrichEin ganz einfacher Spielzug. Einfach ein anderes Miles-Album angelegt, das aber mehr als 15 Jahre später erschien und völlig anders klingt.

Miles Davis – A Tribute To Jack Johnson (1971)

Right Off ist das zweite Stück auf meiner privaten Miles Electric-Playlist. „This was funky, dirty rock & roll jazz. There is this groove that gets nastier and nastier as the track carries on, and never quits …“ (allmusic) Heute kennt man diese Musik – das heißt, ich bemitleide jeden, der sie nicht kennt! – aber was muss das 1971 für eine Wirkung auf das Publikum gehabt haben? Okay, man kannte Jimi Hendrix und James Brown, aber hier rührt Miles beides zusammen, gibt Jazz und scharfe Soße dazu und erzeugt mit Teo Maceros Hilfe ein höllisches Gebräu.

Mit Miles, John McLaughlin, Billy Cobham, Herbie Hancock, Michael Henderson und Steve Grossman auf Right Off bzw. Miles, McLaughlin, Jack DeJohnette, Chick Corea, Bennie Maupin, Dave Holland und Sonny Sharrock auf Yesternow.

Also Anschlußstein ist das noch keiner, aber dieser Thread sollte IMO themenbezogen ebenfalls Raum für Hinweise/Empfehlungen kultureller Art bieten und Jack Johnson wurde auch in der Novelle „The Big Blow“ (in deutscher Sprache 2005 unter dem Titel „Sturmwarnung“ im Shayol Verlag erschienen) von John R. Lansdale ein Denkmal gesetzt. Lansdale ist ein 1951 in Texas geborener Schriftsteller von geradliniger, oft knochenharter Literatur vor allem im Genre Crime, Western und Horror.

Aktuell als Taschebuch in ausgezeichneter Übersetzung erschienen sind der Krimi „Die Kälte Im Juli“ und die Genregeschichte aus dem Texas der 50er Jahre mit dem Titel „Ein Feiner Dunkler Riss

….. diese kosten jeweils nicht mehr als eine Kinokarte …..Empfehlung.

Mein Anschlußstein :

Lee Morgan „Live At The Lighthouse“ (Blue Note) – bei manchen Musikern hat eine Platte genügt, um sie für immer in meinem persönlichne Pantheon zu beherbergen und dies gilt hier für Benny Maupin – seine Solos auf „Absolutions“, „Nommo“, „Neophilia“ aber auch auf den anderen Tracks dieser 1996 zu einer 3CD-Box vergrösserten Ausgabe sind atemberaubend (der Anglizismus „ferocious“ drängt sich hier förmlich auf) und es ist kaum zu entschlüssen, ob der hier ebenfalls in Bestform agierende Lee Morgan oder Maupin jeweils Katalysator für den Anderen waren …. und wir wollen aber fürwahr nicht die Glanzleistung von Harold Mabern (IMO sein bestes Tondokument ever !!) + Jymie Meritt + Micky Roker unter den Tisch fallen lassen …..

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