Re: Jazz Domino

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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vorgartendas bringst du sehr gut auf den punkt und sie selbst hat das ja ganz genau so (selbstkritisch) gesehen. damals war sie eine schöne, glamuröse junge frau mit der aussicht, zumindest in filmen über „rassenthemen“ hollywoodschauspielerin zu werden, die es aber auch sehr cool fand, neben berühmten jazzmusikern auf der bühne zu stehen. leute wie roach und monk haben ihr ja dann beigebracht, dass zum singen noch ein paar andere dinge gehören und damit hat sie ja dann ganz schön ernst gemacht. STRAIGHT AHEAD, mit der vielleicht tollsten besetzung der frühen 60er (max roach, coleman hawkins, eric dolphy, booker little, mal waldron, julian priester, walter benton und art davis), gehört für mich zum tollsten, was der jazz überhaupt hervorgebracht hat.

Freut mich, dass wir das ähnlich hören. Natürlich ist sie auch auf It’s Magic (der Titel ist aber schon grausam, oder?) eine virtuose Sängerin, die eine große Show abliefert. Hier ist ihr unfassbarer Auftritt in dem ebenso unfassbaren Film The Girl Can’t Help It. Am persönlichen Ausdruck kann sie aber noch arbeiten. Was war denn ausgerechnet Monks Rolle bei der Emanzipation von Abbey Lincoln?

aber gerade die beiden songs auf IT’S MAGIC, die du nennst, mag ich auch sehr gerne…

Diese Songs mag ich auch sehr gerne, aber aus den Mündern von Billie Holiday und Anita O’Day höre ich sie einfach lieber. Gerade daran hänge ich mich ja ein bisschen auf: Da bringen diese beiden Sängerinnen eine persönliche Note rein, die bei Abbey Lincoln in meinen Ohren hier noch fehlt.

Straight Ahead kenne ich leider nicht. Eigentlich müsstest Du das jetzt ja posten! ;-)

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)