Re: Steven Wilson – Hand. Cannot. Erase. – Tour 2015

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gruenschnabel

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dr.musicGreeny, ich male mir gerade gedanklich aus, wenn Dir das Konzert wider Erwarten überraschend gut gefallen würde. Das gäbe in der Tat neuen Gesprächsstoff……………………:lol:

Ich verstehe viele von deinen Andeutungen nicht, Dottore. Aber egal, welchen „Gesprächsstoff“ du da auf – äh, wen?… zukommen siehst: Ich fand das Konzert insgesamt wirklich gut.
Das lag zum einen an seiner unglaublich guten Band. Die machen dann aus überaus durchschnittlichen Songideen wie „Home invasion“ und „Regret#9“ live wirklich fast Goldregen. Da wurde echt richtig was abgefackelt.
Zum anderen gab es eben auch starke Songs. Gestern habe ich „The raven that refused to sing“ im Geiste endgültig in die Schublade „Die schönsten Rocksongs aller Zeiten“ gepackt. Für mich war das auch der Höhepunkt des Konzerts.
Die Songs vom neuen Album konnten mich sonst live auch nicht groß überzeugen – da gibt’s einfach deutlich zu viele Defizite vom Songwriting her. Einiges war nett, anderes eher etwas langweilig.
Die beiden „Porcupine tree“-Songs habe ich persönlich auch nicht gebraucht. „Lazarus“ lässt mich ziemlich kalt, „Sleep together“ haut zwar unwahrscheinlich rein und wirkt klasse, aber es ist eben auch ein Song, der nicht gerade aus der Feinkostabteilung kommt. Und aus der hätte ich mir gestern wirklich mehr gewünscht, Wilson zeigte sich nicht gerade von seiner sublimsten Seite.
Insgesamt aber – man merkte es auch dem Publikum an – bringt Wilson einfach ein ziemlich fettes Ding auf die Schienen. Das hat schon Klasse und ist konzeptionell einigermaßen vielschichtig, stimmig und vor allem: mit einer ohne Weiteres sich übertragenden Überzeugungskraft. Ich empfinde in der Musik schon auch einige plattere Äußerlichkeiten, aber der gesamte Rahmen ist für mich ganz eindeutig von Individualität und Ausdrucksvermögen geprägt.
Und pink-nice hat da sicherlich Recht: Wilson kommt unwahrscheinlich nett rüber, sehr gelöst, aber gleichzeitig eben auch sehr ernsthaft. Das passte schon.

Ich bin also durchaus zufrieden da abgezogen. Meine Begleitungen fanden es insgesamt deutlich zu laut, das ging mir persönlich aber erst bei den letzten zwei bis drei Songs auf den Keks.
Diejenigen, die Wilson schon vor ungefähr zwei Jahren im CCH gesehen haben, fanden es gestern noch besser.

So, Dottore: Was für Gesprächsstoff ergibt sich nun daraus? Und vor allem: Bekomme ich jetzt noch eine Chance (welcher Art, von wem und wofür auch immer)?

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