Antwort auf: Kathryn Joseph

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irrlicht
Nihil

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2015: Bones you have thrown me and blood I’ve spilled (**** 1/2)

Gibt mir viel. Es ist schon beeindruckend, dass Joseph ein Album erschafft, das quasi nur aus Klavier und Stimme besteht, ergänzt um ein paar präzise Schlagzeugtupfer. Ich mag es in diese minimalistische Welt einzutauchen, deren Geschichten so gebrechlich und blutleer klingen. Das Album hat allerdings schon auch einen Makel: Im Grunde habe ich oft das Gefühl den selben Song in verschiedenen, feinsten Variationen zu hören. Mir geht es ähnlich wie Go1 im Albenthread: Ich mag es, wenn Joseph kräftiger auf die Tasten schlägt, die dynamischeren, manischen Tracks, die mehr mit Spannungen arbeiten sind die stärkeren Momente („The bird“, „The blood“, „The weary“, „The why what, baby?“). Ich frage mich dazu ernsthaft, wie ein eventuelles Zweitwerk klingen würde – die Tracks von „Bones you have thrown me and blood I’ve spilled“ klingen wie die letzten Buchseiten eines Romans.

Wem die Stimmung gefällt, könne eventuell auch an Broken Twins Debut „May“ Gefallen finden.

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Hold on Magnolia to that great highway moon