Re: Veit Harlan

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lathoUnd dann ist da noch die Aussage des Films, die unheimlich ist: Das Alte, Kranke muss weichen, muss ganz weg, um Platz für das junge Leben zu machen.

Ich kenne die Novelle von Binding nicht, auf der OPFERGANG basiert, könnte mir aber vorstellen, dass Harlan diesbezüglich schon ganz konkrete Sorgfalt bei der Stoffauswahl an den Tag legte (die selbe Methode, allerdings in komplett verfälschter Form, betraf ja auch den Feuchtwanger-Roman). Will heißen: die Vorlage eignete sich vortrefflich, um sie auch auf aktuelle Weltanschauungen übertragen zu können. Ähnlich auch IMMENSEE: dort werden ebenfalls Opfer gebracht, die ganz im Sinne der damaligen Idelogie standen und hervorragend in das Kriegsgeschehen passten. Wie gesagt: Harlan und die Subtilität. Eine unheimliche Allianz.

Napoleon DynamiteEinen klügeren Kommentar als seinen „Jud Süß – Film ohne Gewissen“ kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, nicht nur zum angeblich längst so fern entrückten NS-Propagandafilm.

Den Film konnte und wollte ich mir nicht antun (Moritz Bleibtreu als Goebbels?), stattdessen aber die Dokumentation HARLAN – IM SCHATTEN VON JUD SÜSS von Felix Moeller.

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