Re: Kendrick Lamar – To Pimp A Butterfly

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captain-kidd

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Ihr beschreibt das Soundbild recht gut – nur in den Schlussfolgerungen sind wir halt unterschiedlicher Meinung. Subtil stimmt schon oftmals, aber seicht eben auch. Alright, Momma und Complexion ist seichtes Gedudel, das leider auch Kendrick mit seinen in der Tat fantastischen Raps nicht retten kann. Ich habe bei vielen Tracks das Gefühl, ein Erykah-Badu-Album zu hören. Und das wollte ich eigentlich nie, weil das genau dieser weichgespülte Sound ist, der zwar viele schwarze Musiktraditionen umfasst, aber eben auch so unfassbar langweilt, weil ich da kein Feuer höre, sondern nur bloße Fingerübungen. Da fehlt mir immer dieInspiration. Und wenn dann King Kunta (als einer der besten Tracks) dann auch noch genau wie der zugrundeliegende Track des Hauptsamples klingt, macht man sich halt auch so seine Gedanken.

Und völlig richtig, wie ihr beschreibt, dass etwa die Snare oftmals unhiphopig klingt… aber verdammt, sie klingt dadurch eben auch scheiße. Innovation ist eben nie per se gut. Es muss auch gekonnt sein. Und das ist es meiner Meinung nach hier nicht. Vor allem auch, weil sie keine wirklichen Innovationen sind, sondern nur in Bezug auf eine Rapplatte. Betrachtet man ohne diesen Background den Sound ist er nicht wirklich außergewöhnlich. Klingt halt ein wenig funky und oft nach Neo-Soul der 90er. Hab ich momentan aber keinen Bock drauf. Und textlich ist eine Schmetterlingsmetapher natürlich auch mehr als ausgelutscht und fast schon „Der kleine Prinz“-Niveau. Immerhin umschifft er dieses selbstgefällige Esoterik etwas durch diesen Wikipedia-Geschichtsunterricht. Aber wenn Kendrick dann sagt, er sieht sich als „Gefäß Gottes“… Puh, also das ist schon hart.

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