Re: Kendrick Lamar – To Pimp A Butterfly

#9512867  | PERMALINK

bullschuetz

Registriert seit: 16.12.2008

Beiträge: 2,216

captain kiddIch bin im Auftrag der guten Musik unterwegs. Das ist meine Bestimmung. Hat mir 2Pac mal gesagt. Amen.

:-) Shit, wenn Du so intimen Kontakt zu höheren Mächten pflegst, wie kann ich es da wagen, Deine missionarische Autorität untergraben zu wollen? Ich erdreiste mich trotzdem, es noch einmal zu versuchen:

Nicht, dass das Sinn ergäbe – aber selbst wenn ich weder auf die Texte hörte noch ein Wort davon verstünde, fände ich diese Platte mitreißend, allein schon wegen des vielschichtigen rhythmischen Flows. Richtig ist allerdings, dass das eher selten mit Wums daherkommt. Nur ein Beispiel: die auffällig zurückgenommene Schlagzeugspur in „Mortal Man“. Der Umgang vor allem mit der Snare ist oft auffällig unplakativ und damit sehr untypisch für viele Hiphop-Produktionen, die ganze rhythmische Anlage fußt bei „Pimp“ nicht so massiv wie genre-üblich auf dem „Beat“, sondern ergibt sich aus dem Zusammenspiel der Instrumente (und natürlich den doch wirklich irre elastischen Raps). Manchmal will ich da fast lieber von einem „Pulsieren“ als von einem „Beat“ reden – wohl einer der Gründe, warum im Zusammenhang mit dieser Platte so oft das Stichwort „Jazz“ fällt. Jedenfalls: Für mich zündet das absolut, und ich weigere mich, das Wort „seicht“ passend zu finden. Mit „subtil“ könnte ich leben.

Vielleicht haben wir bisher zu viel über die Texte geredet, die Politik, den sogenannten „Sozialkunde-Unterricht“ (nebenbei: Als lehrerhaft empfinde ich diese mit Fragen, Zweifeln und Suchbewegungen vollgepackte Platte nun wirklich nicht). Mich fasziniert diese Platte vor allem auch als Musik.

Im Übrigen stecke ich, was „Black Messiah“ betrifft, immer noch voll im angeblich bereits ausgeheilten Hype-Fieber.

--