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bullschuetzLamar erbaut hier doch einen enormen Hallraum aus Referenzen, er legt so viele Spuren aus, verweist in Samples und Texten auf so verschiedene schwarze Säulenheilige wie James Brown und Nat Turner, Fela Kuti und Sly Stone, Nelson Mandela und Fela Kuti. Damit, finde ich, sollte man sich schon beschäftigen dürfen. Wie ich das sehe, haben die ja alle eines gemeinsam: Es sind Vorbilder, aber keine makellosen, jeder für sich ist ambivalent, das oszilliert heftig. James Brown zum Beispiel: „I’m black and I’m proud“ – und seine Nixon-Nähe, seine unreflektierte Verherrlichung von Unternehmertum und amerikanischen Werten; Nat Turner – seine nachvollziehbare Rebellion war auch eine ohnmächtige, letztlich selbstmörderische Verzweiflungstat; Fela Kuti – da gibt es grandios emanzipatorische Aspekte und finster reaktionär anmutende Positionen. Es geht immer wieder darum, die Lebensentwürfe dieser Role Models abzuklopfen: Was von dem, was sie vorgelebt haben, trägt für mich, was trägt fürs heute, was hat sich bewährt, was müssen wir überwinden?
Wunderbare Beiträge, bullschuetz.
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When shit hit the fan, is you still a fan?