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Vielen Dank für die Ausführungen, bullschuetz.
Natürlich will ich auch keine Slogans, aber der Zweifel als politisches Konzept ist mir dann doch ein wenig zu wenig, um das Album als so enorm politisch aufgeladen zu verordnen. Das Album dreht sich halt wirklich in allererster Linie um Kendrick und seine Probleme mit dem Fame und seine Angst, mit dem gewonnenen Einfluss nicht richtig umzugehen. Aus großer Macht wächst eben große Verantwortung. Ich finde einfach, dass dieser Aspekt in den meisten Kritiken einfach zu kurz kommt.Meist wird das Album hingegen als politishes Manifest abgefeiert. Aber das ist es doch gerade NICHT.
Und beim Beispiel King Kunta hast du es ja passend gesagt: Lyrisch ist das mit den Querverweisen auf die Geschichte und der doppelten Brechung sicherlich ein neues Level, die eigentliche Botschaft des Songs ist jedoch banal und schon etliche Male eben von Mos Def, Kweli und Konsorten thematisiert worden. Vielleicht stört mich das auch so: Dass er viele viele Worte macht, aber letztlich nichts wirklich neues sagt. Hat irgendwie was von Schulstreber der genau den perfekten Aufsatz schreibt, den der Lehrer lesen möchte.
Und natürlich „im Zweifel für den Zweifel“ – aber das ist natürlich auch immer die einfachste Position, keine Stellung zu beziehen. Da fand ich Slogans wie „Fuck your Ethnicity“ letztlich sogar mutiger.
Doch vor allem finde ich die Musik eben einfach öde. Es fängt ja gut an, aber schon Track 4 ist dann ein echter Lowpoint. Und es gibt einige dieser Neo-Soul-Balladen ohne Richtung auf dem Album. Und kommt mir jetzt nicht mit „Jeder Track hat eine Funktion innerhalb des tragenden Gedichtes“. Die Frage ist doch, was zuerst da war, hehe. Das Gedicht oder die Songs…
Gehe jetzt Action Bronson hören… Ist aber wohl auch ne Enttäuschung. Aber bald kommt ja hoffentlich Chance.
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