Re: 15.02.2015

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wolfgang-doebeling
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KICKS ON 45 & 33

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Ach, wohl auch nicht schlimmer als andere TV-Desinformationen in den letzten Jahren. Es geht mir halt enorm gegen den Strich, wenn der Eindruck vermittelt wird, Vinyl-Liebhaber seien eine Spezies von Sonderlingen, die sich jetzt eben ganz plötzlich staunenswerterweise vermehrt habe. Dazu die übliche miese Recherche (es werden bequemerweise immer die von der Industrie gelieferten Zahlen zitiert, die falscher kaum sein könnten), dämliche Sprache („schwarzes Gold“ vs. „Silberlinge“, „Vinyls“, etc.) sowie hanebüchene Behauptungen (es sei kein Zufall, dass Cashs „American Recordings“ zeitgleich mit der Vinyl-Renaissance stattgefunden hätten: in den 90ern?). Auch die Auswahl der Kronzeugen für das Comeback der Schallplatte war dubios und wenig aussagekräftig. So wußte ein Mediamarkt-Verkäufer, daß Vinyl mittlerweile von Leuten „so ab 25“ gekauft wird, und eine Kundin meinte, Vinyl sei „einfach irgendwie schöner als CDs“. Auf diesem Niveau spielte sich der Beitrag streckenweise ab. Als Beleg für die Wertigkeit der Schallplatte wurde schließlich ausführlich auf eine Sprechplatte mit Verhaltensregeln bei einem Atomkrieg eingegangen. Abstrus. Die Vorführung der unterschiedlichen Frequenzkurven bei analoger bzw. digitaler Klangreproduktion war immerhin interessant, wenngleich auch nicht gerade neu. Alles enervierend oberflächlich. Na ja, Fernsehen halt.

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