Re: ROLLING STONE im Februar 2015

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zak-mckracken

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Nichts ist älter als die Zeitung von Gestern.
Getrost dem Motto wählt der Rolling Stone vermutlich auch sein Cover. Habe ich mich vor geraumer Zeit über das immer kehrende Antlitz Robert Zimmermanns auf dem Umschlag eures Magazins echauffiert, muss ich eingestehen, dass es andere Künstler oder Formationen, die seit Jahren – aus welchem Grund auch immer – so nicht mehr abgelichtet wurden, es auch nicht reizvoller machen, das Heftchen aufzuschlagen und durchzulesen. Es ist doch dazu schon alles gesagt.
Und selbst wenn noch nicht alles ausgesprochen wurde, muss es es denn immer das Cover sein? Gibt es nicht jüngere, aber nicht weniger talentierte Musiker, die es verdient hätten? Wo bleibt euer Weitblick? Nach vorne, nicht zurück! Und selbst wenn ihr die Idole eurer Jugend immer und immer wieder auf dem Titelblatt ablichtet, ihr werdet trotzdem jedes Jahr älter.

Berichte über das Weltgeschehen oder Politik, wenn jetzt nicht in Bezug auf Texte mancher, wenn nicht bedeutender, dann wenigstens bewegender Liedern, sind nach wie vor nicht der Grund den Rolling Stone zu kaufen, oder in meinem Fall zu abonnieren.
Die Plattenkritiken auch nicht. Den Glauben an die Sterne habe ich als Pearl Jam-Fan und Liebhaber der deutlich mehr Gitarren orientierten Musik ohnehin schon seit Langem verloren. (Nachträglich danke an Frau Fuß für die „Ukulele Songs“-Review)
Und dieses Monat? Schon wieder dieser Zimmermann. Nun ist’s aber gut! Nicht alles, was er anlangt, wird zu Gold (ist schon klar, manchmal auch Platin – um es vorwegzunehmen). Aber ein Coveralbum so hervorzuheben? Ihr sucht ja wirklich schon krampfhaft. Muss wohl ein schlechter Monat gewesen sein.

Wie auch immer. John Lennon und Yoko Ono sind in bester Gesellschaft, die Folie ist zwar schon ab, aber sie weisen auf meiner Kopie keine Knicke, nicht einmal Fingerabdrücke auf und verstauben daher im Archiv.
Meinte ich das vor einigen Ausgaben noch positiv, wird es langsam schon bitter. Wenn der verdrehte Zauberwürfel wieder interessant wird, bedenklich.
Wenn ihr meinen musikalischen Horizont auch ein wenig geweitet und mir die ein oder andere Schallplatte in meine Sammlung geschrieben habt, irgendwann ist mein Bücherregal auch voll.
Freue mich auf den März. Bin Optimist.

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