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Wiglaf Droste und Das Spardosen-Terzett – Gründe der Liebe
(P. Hacks); Peter Hacks – Seit Du da bist auf der Welt, 2008.
Ich verweise hier einfach mal auf Lucy Jordans Text aus ihrem Jahresrückblick 2008:
Lucy Jordan
Das letzte Album meiner Auswahl, eine Perle und Rarität, und das allerbeste, was es in deutscher Sprache zu hören gibt, was kein Wunder ist, handelt es sich doch um vertonte Gedichte von Peter Hacks, der in den 60ern und 70ern zu den meistgespielten deutschen Bühnenautoren gehörte, sowohl im Osten, wohin er Ende der 50er von München aus auswanderte, als auch im Westen.
[indent]Wiglaf Droste & Das Spardosen-Terzett – Gründe der Liebe (P. Hacks, W. Droste & Das Spardosen-Terzett); Peter Hacks – Seit du da bist auf der Welt, Kein & Aber Records.
Es ist wohl Wiglaf Droste zu verdanken, dass dieses Projekt starten konnte. Geschickt zurückgenommen mit freundlichen Poprhythmen sind Hacks Verse in die Musik transkribiert, und Droste singt diese Lieder schlicht, aber akzentuiert. Alles dient einem Zweck – dem wohl letzten deutschen Dichter eine Huldigung zu bringen und seine Texte entsprechend zu würdigen. Und das ist alles andere als bildungsbürgerlich, ganz im Gegenteil, sondern unterhaltsam, lässig, und dabei intelligent!
Im Anschluss an die 16 bezaubernden Lieder, die sich durchaus nicht nur der Liebe widmen, liest Wiglaf Droste noch fünf Gedichte bzw. Texte von Peter Hacks und ein eigenes Essay über diesen Mann: „Es gibt kein Recht auf Heiterkeitsverzicht – über den vollendeten Dichter Peter Hacks“. Und spätestens dann müsste eigentlich jedem klar sein, dass einer der sprachgewaltigsten deutschen Publizisten hier einem Idol huldigt. Für mich ist dieses Album übrigens „Meine Platte des Jahres“!
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... und in den Taschen nur Messer und Fussel