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latho“Liegt nahe“ ist nicht sicher – wie kann man das auch sein, es gibt ja Unmengen professionellst auf „Handwerk“ getrimmter Musik, Musik, der man das nicht unbedingt anmerkt, dass sie für gewisse Märkte produziert wurde. Und umgekehrt. Es ist also letzten Endes ein Geschmacksurteil, ob ein Musikstück „Produkt“ ist oder nicht. Das macht es für einen selber nicht verkehrt, hat aber eben keine Allgemeingültigkeit, auch nicht bei HF.
Wieder: Aussensicht, Eigenbeurteilung. Man kann es annehmen, Produktionsverhältnisse, Überbau und all das, aber sicher kann man nicht sein.
Du stellst hier meines Erachtens zu hohe Ansprüche. Ausgerechnet bei der Kunstbetrachtung verlangst Du nach Sicherheit und Beweisen, wo es nur um Plausibilität geht. Wichtiger scheint mir der Punkt mit der Außen- und Innenperspektive. Der Hauptzweck gesellschaftstheoretischer Begriffe ist in der Tat ein anderer: die Gesellschaft analysieren und zum Nachdenken über die eigene Praxis, die Bedingungen des eigenen Lebens und Arbeitens anregen. Die Rede von der „Kulturindustrie“ wendet sich in erster Linie an Produzenten und Kulturarbeiter im weitesten Sinne, die über ihre Situation nachdenken (Journalisten, Künstler, Wissenschaftler, Architekten, Marketing-Leute, „Intellektuelle“…). Professionelle Popkritik zum Beispiel ist eingebunden in den Verwertungskreislauf der Musikindustrie, mit allen Zwängen und Versuchungen, die es da gibt („Titelstory gegen ganzseitige Anzeige“).
nail75Mit ihren Aussagen wollten aber Horkheimer und Adorno die gesamte Popmusik und Jazz in die Tonne drücken…
Macht ja nichts. Adornos Fehlurteil über den Jazz hatte nichts mit der Unterscheidung zu tun, von der wir es hier hatten (ebensowenig mit Alter oder Überforderung). Adorno hat einfach bestimmte Beobachtungen zum „Jazz“ genannten Schlager aus den 20er und 30er Jahren teils falsch interpretiert, teils übermäßig verallgemeinert – Heinz Steinert hat ein Buch darüber geschrieben.
@bullschuetz:
:bier:
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To Hell with Poverty