Re: Helene Fischer

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go1
Gang of One

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Slightly off-topic:
Diskutiert wird die Aussage: „Jeder will ein Produkt verkaufen“. Einwand: Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob der Verkaufszweck die künstlerische Produktion selbst bestimmt oder ob diese rein ästhetischen Kriterien folgt (und sich erst hinterher jemand um den Verkauf kümmert). Der Satz ist deshalb falsch.
Antwort:

nail75Nein, der Satz ist vollkommen richtig, denn er geht über diese Unterschiede nicht hinweg. Zentral für die Popmusik ist ja gerade, dass sie auf der Möglichkeit beruht, dem Publikum eine Ware in Form von Tonträgern oder Konzerten zu verkaufen. (…) Jemand wie Peter Brötzmann hat sicherlich nie geglaubt, „populär“ im größeren Maßstab zu werden. … Und doch fand er sein Publikum. Aber seine Karriere funktioniert nicht grundsätzlich anders als die anderer Musiker.

Der Widerspruch zwischen dem Anfang und dem Ende Deines Beitrags ist schlagend. Doch, Peter Brötzmanns Karriere funktioniert grundsätzlich anders als die von Helene Fischer, um die es in diesem Thread geht. Auch Neil Youngs Karriere funktioniert grundsätzlich anders – und der hat einst massenhaft Platten verkauft, war ein „Massenphänomen“ und Teil der Popkultur („Heart of Gold“). Die Behauptung „Alle wollen ein Produkt verkaufen“ ist nicht angebracht. Dass alle Künstler irgendetwas verkaufen müssen, um leben zu können, hat niemand bestritten; es geht darum, ob sie ihre Produktion dem „Erfolg“ unterordnen oder daran ausrichten. Mir ist auch schleierhaft, wieso Du ein Loblied auf die „Professionalität“ anstimmst, wenn es doch im konkreten Fall Helene F. darum geht, dass die beteiligten Profis ihr Geschick dazu einsetzen, aus bewährten Versatzstücken eine möglichst gängige Kulturware zu erzeugen.

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To Hell with Poverty