Re: 01.01.2015 My Life 40 | Raw Air 82 | gypsy goes jazz 5

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EARL HINES
15. Rosetta (Hines–Woode) 3:07

Earl Hines (p)

Chicago, IL, 21. Oktober 1939 (Bluebird)
von: Classic Earl Hines Sessions 1928–1945 (Mosaic, 7 CD, 2012)

Eigentlich viel zu spät hören wir hier Earl Hines (1903–1983), den Vater des Jazz-Pianos, den Mann, der schon mit Louis Armstrong gespielt hatte, dessen Karriere sich über sechs Jahrzehnte hinzog und der mit praktisch jedem spielen konnte. ROSETTA ist wohl seine berühmteste Eigenkomposition, sehr schön kommt hier Hines’ Stil zum Vorschein, den man damals „trumpet piano style“ nannte, später bürgte sich dafür die Bezeichnung „hornlike“ ein – die Schule, die sich mit Bud Powell im modernen Jazzpiano breit durchgesetzt hat.

Hines spielt mit dem Material und mit uns, mit den Erwartungen des Hörers. Er legt Fährten, die er nach Belieben abbrechen lässt – da eine melodische Linie, dort eine Stride-Figur der linken Hand, aber seine Musik bleibt immer überraschend und unvorhersehbar. War er in den Dreissigern und Vierzigern noch vornehmlich Band-Pianist, so begann in den Sechzigern eine äusserst reichhaltige Spätkarriere, in deren Verlauf Hines eine ganze Menge eindrücklicher Solo-Aufnahmen einspielte – und hier ist durchaus schon zu erahnen, was da folgen sollte.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba