Startseite › Foren › Das Radio-Forum › StoneFM › 01.01.2015 My Life 40 | Raw Air 82 | gypsy goes jazz 5 › Re: 01.01.2015 My Life 40 | Raw Air 82 | gypsy goes jazz 5
TEDDY WILSON AND HIS ORCHESTRA
9. I Wished On the Moon (Rainger–Parker) 3:01
Roy Eldridge (t), Benny Goodman (cl), Ben Webster (ts), Teddy Wilson (p), John Trueheart (g), Johny Kirby (b), Cozy Cole (d)
New York, NY, 2. Juli 1935 (Brunswick)
von: Lady Day – The Complete Billie Holiday on Columbia 1933–1944 (Sony, 10 CD, 2001)
Mit Teddy Wilson (1912–1986) finden wir uns ein paar Jahre später mitten in der Swing-Ära. Weniger die grossen Tanzorchester von Benny Goodman oder Artie Shaw waren es, in denen der Jazz sich weiterentwickelte, als die kleinen Combos, die bis in die Vierzigerjahre hinein populär bleiben sollten und vielen Big Band-Musikern die Möglichkeit gaben, ausgiebiger zu improvisieren. Doch hier stehen nicht nur die Instrumentalisten Teddy Wilson und Benny Goodman – bzw. Roy Eldridge und Ben Webster, die wir nur im Ensemble hören – im Zentrum. Nein: eine Stimme zieht einen in ihren Bann. Eine Stimme, wie es keine zweite je gab: Billie Holiday.
Wir hören einen der nicht gerade zahlreichen guten Songs (Text: Dorothy Parker), die man der jungen Sängerin zugestand – das hochklassige Material ging üblicherweise an weisse MOR-Sängerinnen, nicht an unbekannte Afro-Amerikanerinnen. Holidays Raspelstimme ist bereits unverkennbar, doch in dieser frühen Zeit strotzt sie noch vor Kraft und Selbstvertrauen und macht sofort klar, dass daneben kein Raum für andere ist.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba