Re: Susanne Sundfør – Ten Love Songs (13.02.2015)

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rob-fleming

Registriert seit: 08.12.2008

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Wow, was für ein beeindruckend gutes Werk. Hier hat offensichtlich jemand das Format „Album“ wirklich zu Ende gedacht. Eine durchgehend spannende und stimmige Dramaturgie, grandiose Übergänge zwischen den einzelnen Tracks … da geht dem geneigtem Albumhörer tatsächlich das Herz auf.

Auch wenn es hier nicht so gerne gesehen wird, möchte ich an dieser Stelle eine andere Besprechung von „Ten Love Songs“ zitieren, trifft sie doch ziemlich 1:1 meine Wahrnehmung der einzelnen Tracks des Albums.

„….
Doch nun hinein in diese sowohl an genialen Übergängen als auch an gezielten Brüchen reichen zehn Stücke. In den eröffnenden nur zweieinhalb Minuten von „Darlings“ bringen die sakralen Orgeln schon die ersten kleinen Gänsehautmomente, doch das anschließende Doppel bläst einen erst richtig um – zunächst „Accelerate“ mit seinen saftigen Synthbässen (aber Achtung, die Orgel mischt weiterhin mit!) und dann, direkt verbunden durch einen der perfektesten Songübergänge der letzten Jahre, der ultra-eingängige Discopop von „Fade Away“.
Direkt danach wechselt Sundfør erneut abrupt den Rhythmus und wir landen mit „Silencer“ mitten in einem von akustischer Schlichtheit zu streichermächtigem Epos anschwellenden Märchenlied, allerdings in einem mit düsterem Twist. Der nächste Track („Kamikaze“) ist dagegen wieder purer Pop, mit dem Besten der 80er und 90er… wenn da nicht das mittelalterliche Finale (Cembalo?!) wäre.
Was dann folgt, ist schon wieder und ganz besonders pure Magie. Mit „Memorial“ setzt sich die Musikerin selbst ein zehnminütiges Denkmal. Soll der abtrünnige (Ex-)Geliebte nun zurückkommen oder nicht? Die Synthies und die Streicher schwelgen, nach fünf Minuten übernimmt das Klavier und geleitet in einen tatsächlich voll klassischen Musikteil, aus dem die Sängerin sich erst kurz vor Schluss herauswindet.
Hui! Doch das war noch längst nicht alles, wie das deliziöse „Delirious“ klarmacht. Fängt an wie ein Dolby-Surround-Soundcheck, springt über in den „Drive“-Soundtrack, dann singt Sundfør „I hope you got a safety net, cause I’m gonna push you over the edge“ und plötzlich bricht ein Synthiegewitter aus. Von wegen „I’m not the one holding the gun“!
Mit „Slowly“ gibt es dann noch richtig fluffigen 80er-Pop, mit „Trust Me“ noch eine düstere Ballade, bevor uns zum Finale Millionen synthesizergetriebener „Insects“ umflattern – und in dem Moment, in dem der Track als Technoschwitzberghaingranate abheben will, dreht die Chefin ihm grinsend den Saft ab….“
Quelle

Fazit: In diesem Jahr habe ich noch nichts Besseres gehört.

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Living Well Is The Best Revenge.