Re: Porcupine Tree

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pebet

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O`MalleyDir viel Spaß und ich erwarte auf jeden Fall eine Review hier. ;-)

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Porcupine Tree, Z7 Pratteln CH, 21. 9. 06

Die Spannung war sehr gross als die Herren Porcupine Tree auf die Bühne traten. Wilson mit einem kurzen „Good evening!“ und ab ging die Post! Und wie sie abging! Live offenbart sich endgültig die Gottähnlichkeit von Gavin Harrison. Die ersten Schläge aufs Snare und seinen typischen Wirbel auf den Becken. Und dann die Basstrommel – der ganze Körper bebt. Was für ein Sound. Alle erstarrten erstmal in Ehrfurcht, bis die Begeisterung überhand nahm.
Ich stand in der zweiten Reihe, die Halle war sehr gut gefüllt, aber gedrängelt wurde nicht. Ich liebe PT Fans! Beim ersten Set waren erstmal alle aufmerksam und gespannt am zuhören, was Wilson fürs nächste Album parat halten würde.
Und ja: Er hält Einiges parat! Ja, es ist immer noch PT. Nein, es ist kein zweites Deadwing.
Der Klang der Gitarren ist bei einigen Songs ein wenig artifizieller geworden, mechanischer, industrieller. Ich weiss nicht, ob das an den LesPaul Gibsons liegt, die Wilson und Wesley ab und an für einige Passagen umgeschnallt haben.
Härtetechnisch gehts immer noch in die gleiche Richtung, die mit In Absentia eingeschlagen wurde. Blackest Eyes, Mother and Child Divided oder der Mittelteil von Arriving Somewhere… sind gerade mal hart genug fürs neue Album. Wilson ist teilweise sogar so richtig auf der Bühne abgegangen. Headbang action vom feinsten! ;) Aber bitte nicht abschrecken lassen! Die Melodien sind immer noch da – PT-typisch.
Eine Neuerung ist Wilson an einem kleinen E-Piano. Er klimpert wie ein kleines Kind, das gerade ein neues Spielzeug ausgepackt hat. Und es macht sich sehr gut. Vor allem bei den zwei ruhigeren Stücken kommt das Piano super zum Tragen.
Alles weggefegt hat dann „The Beast“! „This is the longest track we have written in quite a long time…“ Die Ankündigung liess natürlich alle frohlocken!
Dieser Track stampft, rifft, röhrt, schreit, kratzt, beisst und liebkost gleichzeitig. „MTV, no philosophy….electricity“ der aggressive Refrain. Unzählige Teile reihen sich aneinander. Der Track hat eindeutig Eindruck hinterlassen.
Wie auch die übrigen neuen Songs. Ich freu mich schon wieder wie ein kleines Kind aufs neue Album!
Zu Beginn des Konzerts hab ich mich gewundert, wieso wohl Wilson ein wenig heiser war. War es seine Barfussübung auf der Bühne? Klimaanlage? Nein, es waren die neuen Songs!

Der zweite Teil war wie erwartet fast noch besser. Trains war einfach der absolute Übersong! Wunderschön auch Buying New Soul – ein Klassiker!

Fazit: Ich machs der OMA schön schwer: Wer nicht hingeht ist selbst schuld!

Aber sie gehen ja bereits im Frühjar 2007 wieder auf Tour. Dann mit dem neuen Album im Gepäck. Laut Wilson nehmen sie bereits auf!

pebet

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Now my work is done, I feel I'm owed some joy! - Josh Ritter, Bright Smile