Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung? › Re: "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung?
vulturewayFuer mich verwende ich als (positiv wertende) Definition „ehrlicher“ Musik den Umstand, dass die Musik und ihre Entstehung massgeblich auf das Interesse des Musikers an der Musik selbst zurueckzufuehren ist. „Unehrliche“ Musik haette im Umkehrschluss niemals das Licht der Welt erblickt, waere nicht ursaechlich der Wunsch zum Verkauf dieser Musik da gewesen.
Dann unterscheidest du auch zwischen Track und Song in Punkto Ehrlichkeit? Kann ein unehrlicher Song ein ehrlicher Track werden? Und woher stammt im Einzelfall das Wissen darum, was die Triebfeder für das Songschreiben war? Praktisch führt deine Definition doch dazu, Bohlen-Songs abzulehnen wegen der Kommerzialität, Leiber/Stoller-Songs dagegen wird dieser Vorwurf eher nicht gemacht. Letztlich ist das wie bei dem Begriff handgemacht: ehrlich ist das, wo mir Musik und Musiker zusagen. Also doch nur ein weiterer Versuch, den eigenen Geschmack zu überhöhen.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame