Re: "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung?

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motoerwolf

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Zappa1Gibt’s überhaupt „ehrliche“ Musik! Unabhängig davon, ob sie „handgemacht“ ist?

Auch hier wäre zu klären, was ehrlich bedeuten soll. Deutungs-Möglichkeiten gäbe es ja zuhauf:

– Ehrlich ist Musik nur, wenn der Musiker voll dahinter steht, was er da macht, textlich und musikalisch. Do they know it´s christmas fällt da also schon mal raus.

– Ehrlich ist nur Musik, die vom aufführenden Künstler selbst geschrieben wurde. Richtet sich als Argument gerne gegen gecastete Bands/Musiker, verdammt aber auch Elvis zu einem Nachleben in der Hölle der musikalischen Lügner (einzelne Cover sind u.U. erlaubt).

– Ehrliche Musik erkennt man daran, daß lyrisches Ich und Sänger quasi eins sind und gleichzeitig über wertvollere Themen als den letzten Besuch eines Clubs, den letzten guten Fick oder ähnlich belangloses Zeug gesungen wird. Da bleibt dann nicht viel ehrliches, vielleicht aber dürfen wir die Onkelz und R. Mey dazu zählen.

– Ehrliche Musik darf keine kommerziellen Absichten verfolgen, sie ist l´art pour l´art.

Vielleicht sammeln wir erst mal weitere Deutungsmöglichkeiten und schauen dann weiter. Spannender als deine Frage ist dann in meinen Augen auch die Anschlußfrage: sofern es ehrliche Musik gibt, ist diese dann automatisch messbar besser als unehrliche?

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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame