Re: "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung?

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gruenschnabel

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gypsy tail windIm Grundsatz – der Feststellung, dass der Text der Kontrolle des Autors entgleiten kann (muss, bzw. es einfach tut, sobald er denn disseminiert wird) und mehr oder anderes aussagen kann, als intendiert – stimme ich absolut zu. Aber man muss das eben immer im Einzelnen genau anschauen und sauber argumentieren. Mit der Grundsatzaussage allein ist noch nichts getan.

Deshalb hatte bullschuetz das auch an konkrete Textstellen geknüpft. Und die allgemeine Aussage, dass der Sprecher des Textes grundsätzlich nicht mit der Person Meys gleichzusetzen ist, hat seine Argumentation auf klare Füße gestellt. Ich konnte ihm sehr gut folgen. Bei der Ironie erschien es mir allerdings überstrapaziert – der Gestus des Textes spricht m.E. eine leider klar tendenziöse Sprache. Und ist ein weiterer Beleg dafür, wie unsäglich der Missbrauch von „handgemacht“ sein kann. Dabei klingen im Text ja durchaus bedenkenswerte Sichtweisen auf bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen an – aber dann diese Verknüpfung mit der Musik, die für jeden Künstler nach meinem Verständnis so beengend sein müsste… buah.

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