Re: Nicht lang fackeln – der erste Eindruck zählt!

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gruenschnabel

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Matana Roberts – Coin coin chapter two: Mississippi moonchile ****

Da ich das Album nach dem ersten Hören nicht in Einzeltracks unterteilen kann, aber dennoch meinen ersten Eindruck festhalten möchte, fackel ich nicht lange und besterne das Ganze.

Mississippi Moonchile hat mir schnell klar gemacht, dass ich mich entweder völlig hineinfallen lassen muss oder es gleich sein lassen kann. Mein Bedürfnis nach Struktur habe ich also kurzerhand beiseite geschoben. Und es war wirklich toll. Das Album kam mir vor wie eine montierte Assoziationskette oder sogar eine Art musikalischer Stream of Consciousness.
Es hatte aber einen Flow, der wirklich ein Flow und kein ZerFlow war. Mit der Zeit schien es mir den ein oder anderen strukturellen Zusammenhang preiszugeben, ohne dass ich aktiv darauf geachtet hätte. Ich vermute, dass sich dies bei mehrmaligem Hören sowie der Beschäftigung mit (Kon)Texten auch intensivieren würde.
Zum anderen wirkt die Tonsprache ausgesprochen natürlich und intim (und zwar sehr!), fein und sinnlich, farbig und vielfältig. So wirkte z.B. eben der vokale Abschluss sehr berührend. Auch hat Roberts ein durchgängig eigentümliches Verhältnis zur Intonation, scheint mir. Und das meine ich nicht negativ, sondern es erzeugt Farbigkeit.
Mal sehen, die Besternung könnte wohl noch nach oben gehen mit der Zeit.

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