Re: Haftbefehl – Russisch Roulette

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

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Bellamy’Die Orsons‘ fallen mir da spontan ein.


„Das Chaos und die Ordnung“
ist auch ein tolles Album.

Filter@Irrlicht: Ich kenne nichts von Haftbefehl, sah ihn aber gestern beim Zappen auf Pro7 und mein Urteil war, was für ein Honk! Mag sein, dass er in seiner Sache wirklich gut ist, aber ich fand an ihm aber auch so gar nichts sympathisch. Keine gute Voraussetzung, mich mal wieder näher mit der Geschichte zu befassen. Nix für ungut.

Musst Du ja auch nicht.

captain kiddWenn ich den Text höre denke ich nur: Ja, stimmt ja, aber warum erzählst du mir das. Das habe ich 1998 schon im Focus gelesen.

Schon. Die Jungs kommen aber aus einem im Grunde anderen Umfeld, zwar stets links von der Mitte, aber „Politik“ im enger umrissenen Sinne ist auf ihren bisherigen Releases eigentlich selten zu hören. „Aversion“, auf dem sich besagte Single findet, spielt ganz bewusst mit Plakativität und zugänglichen Hooks – sehe „Beate Zschäpe hört U2“ in diesem Sinne eher als ungewohnt klares Statement, zu einer Zeit, wo Flüchtlingdebatten, AfD, Verschwörungsmilieus und rechte Populisten immer mehr an Zulauf gewinnen (und wo m.E. unmissverständliche Kernaussagen für die etwas breitere Maße auch sein darf).

Stormy MondayIrrlicht, seit ich diesen Beitrag gestern Morgen gelesen habe, denke ich drüber nach. Und da er offensichtlich auf mich gemünzt ist, muss ich ihn doch noch mal hochholen. Wärst das nicht Du, dessen Beiträge ich stets gerne lese, fände ich das schon ein wenig unverschämt. Nur bin ich schwer aus der Fassung zu bringen und ich nehme Deinen Beitrag auch nicht so ernst oder besser, Deiner Verteidigung des Genres geschuldet. Natürlich muss ich mir Schlauheiten verkneifen wie „ich höre schon so lange Rap, da bist Du noch in der Suppenschüssel geschwommen“.

Ich weiß nicht genau, was W&W mit der Debatte zu tun haben und wie Du mir da „über den Mund fahren könntest“ (weil ich die Alben, die ich alle kenne, mag?), aber ansonsten stehe ich zu meinen bisherigen Postings. Ich habe nichts gegen Leute, die die Gangsterrap Bewegung grundsätzlich kritisch sehen, es ist mir egal, ob man Haftbefehl und Co. für untalentierte Würstchen hält oder auch generell HipHop nichts abgewinnen kann – ich habe aber etwas gegen Pauschalaussagen auf Basis von ein paar Präzendenzfällen, die jeder kennt und die nicht angreifbar sind und die man als argumentativen Kniff platziert, um eine ganze Szene beurteilen zu wollen. Die Metalszene hat auch Leute wie Vikernes und Lambesis und ich fände es dennoch höllisch dumm zu behaupten, dass sich innerhalb der Szene und den Fans größtenteils gewalttätige Satanisten und potentielle Neonazis rumtreiben.

Und zudem legst Du die Karten doch sogar auf den Tisch: „[…]mir fehlt auch die Lust dazu, meine Zeit damit zu vergeuden“.

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Hold on Magnolia to that great highway moon