Re: Heinz Rudolf Kunze

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j-w
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maximum rhythm & blues

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AlbertoWer bestimmt, was der Mist ist? Jeder hat doch in der Regel andere Favoriten auf den Kunze-Alben.

Das sind zwei verschiedene Perspektiven: Das oben war meine Antwort auf Dein Argument, dass bei einem so hohen quantitativen Output ja immer noch eine ansehliche Anzahl lohnenswerter Veröffentlichungen übrigbleibt, was auch impliziert, dass eine gewissen Anzahl an „Mist“ entsteht. Das ist die Perspektive des Höreres, der unter den großen Formschwankungen des HRK „leidet“.
Und die andere Perspektive ist der Künstler selbst, der in einer Position wie HRK schon selbst entscheiden kann, was er rausbringen will und was nicht. Und da fehlt es ihm schon seit Jahrzehnten an einem Regulativ. Ich vermute schlicht und einfach, er hält alles was er macht für sehr gut und auf jeden Fall veröffentlichungswürdig. Und es würde sein Profi als Künstler natürlich enorm schärfen, wenn er da höhere Maßstäbe an sein Schaffen anlegen würde, bzw. wenn es eine Person seines Vertrauens gäbe, die ihn gut berät. Aber das entspricht wohl nicht den Gegebenheiten und so haut er halt alles raus „was ihm so einfällt“ und da er der Meinung ist, er mache nicht nur sehr gute Texte, sondern auch die beste Rockmusik in Deutschland (auf seinem neuen EPK zu hören), ist diese Hoffnung vergebens. Der Mann ist nicht in der Lage die Spreu vom Weizen zu trennen. Oder – vielleicht verwirft er ja auch tatsächlich ganz viel, noch schlechteres, Material – sein Bullshit-Indikator ist zu schwach eingestellt.

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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue