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Close to the edgeDas geht doch gar nicht anders. Über 30 Alben, über 500 Songs, 12 Bücher mit vielen tausend Texten, über 5000 Interviews. Und das über einen Zeitraum von über 30 Jahren.
Jetzt zeig mir mal jemanden, der so ein Pensum abliefert, ohne Widersprüche zu erzeugen. Ganz davon abgesehen, dass man in so langer Zeit auch mal seine Meinungen ändert. Wenn man bei Niedecken genauso intensiv nach Widersprüchen sucht wie bei Kunze, findet man die auch. Das ist doch völlig normal, wenn jemand so viel Output hat.
Niedecken ist weitaus weniger wiedersprücher, klar geschmacksicherer, aber auch vorhersehbarer, weniger spannend. Ich wünschte mir von Niedecken öfter überrascht zu werden, auch mit der Gefahr, dass er mal daneben greift. Aber dass Kunze vielleicht zu viel macht, ist sicher ein Aspekt, über den er mal nachdenken sollte. Schrieb er ja jetzt auch, im Sinne von „aber mir fallen ja so viele Lieder ein“. Schade ist nur, dass unter der Masse der Veröffentlichungen solche Perlen wie „Hier rein, da raus“ fast nicht wahr genommen werden. Auf der Platte macht er nun mal wirklich alles richtig und hat mich wieder voll begeistert. Und davor halt „Ich bin“ (das nicht völlig grottig ist, aber viel interessanter hätte werden können, wenn er nicht so auf Nummer Sicher gegangen wäre) und jetzt „Stein vom Herzen“, das alles sein will, was er kann – und damit nur wieder einen unangenehmen Beigemschack hinterlässt.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue