Re: Heinz Rudolf Kunze

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wuerzel

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Speed TurtleJahrelang hat er sich darauf beschränkt zu beklagen, dass sich die mitunterzeichnenden Kollegen damals feige hinter ihm versteckt und ihn allein im Shitstorm stehen gelassen hätten. Kürzlich hörte ich nun ein Interview, in dem er allen Ernstes behauptete, eigentlich schon immer dagegen gewesen zu sein und seinerzeit eindringlich vor der Aktion gewarnt zu haben. Da fällt einem dann auch nichts mehr ein.

1996 war das Ziel nicht wirklich die Einführung einer Deutschquote im Radio. Man wollte keine staatliche Regulierung, sondern eher ein Umdenken in den Musikredaktionen erreichen, weg von der Geschmackszensur hin zur Förderung von Vielfalt, auch deutschsprachiger Titel, und Förderung des Nachwuchses in den Rundfunkanstalten. Für das Anliegen brauchte man einen starken Aufhänger, der auch wahrgenommen würde, das Maximum fordern, um ein Minimum zu erreichen.
2004 gab es eine neue Kampagne für mehr deutsche Songs im Radio, die nannte sich „Musiker in eigener Sache“. Und damals hat Heinz die Kollegen tatsächlich gewarnt, noch mal mit dem Begriff „Quote“ anzukommen, weil die in Deutschland aufgrund der Kulturhoheit der Länder politisch nicht durchsetzbar ist und man sich damit nur unnötig eine blutige Nase holt.

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"Dieses Album ist so klar und deutlich von mir, daß es diejenigen, die meine Arbeit lieben, in ihrer Liebe bestärken wird und diejenigen, die mich hassen, so daß sie mich gar nicht wahrnehmen (sonst müssten sie mich ja vielleicht gut finden), werden in ihrer Abneigung gegen mich bestärkt." HRK (2013)