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gypsy tail wind Das Verdienst, das Du „Exile“ zuschreibst, würde ich allerdings The Band zuschreiben – und entsprechend den „schwarzen“ Anteil an den „Basement Tapes“ noch etwas höher gewichten. Letzlich ging Dylan selbst ja seit der Ekektrischwerdung in diese Richtung – und daran hatten die Jungs von The Band auch keinen kleinen Anteil. Der Sound von „Highway 61“ ist doch schon ziemlich „schwarz“, die Live-Mitschnitte mit 4/5 von The Band sowieso … und dass Dylan mit dem meines Wissens ersten afroamerikanischen Produzenten arbeitete, der den Wechsel ins big business geschafft hatte, ist wohl auch mehr denn Zufall.
Klar waren da schwarze Einflüsse, und nicht zu wenige. Immerhin waren The Band-Jungs Hawkins Hawks gewesen. Aber ihre Musik gründete Ende der 60er Anfang der 70er doch weit mehr im Folk, im Singer-Songwriter-Lager, im Country, im Gospel als etwa im Blues oder Rhythm&Blues, schwarzem Rock ’n Roll etc.
Musik, die die Stones dann so unvergleichlich und neu auf einen Nenner zu bringen wussten – mit allem was dazugehörte, vor allem gehörigem Drive und Groove.
Dennoch, The Band sind in ihrer Bedeutung bislang keineswegs übermäßig anerkannt, da gebe ich dir Recht. Ein wenig mag es mit der seltsamen rhythmischen Kantigkeit zu tun haben, die ihrer Musik zu eigen ist. Von schwarzem Swing ist da wenig bis kaum etwas zu spüren und weiße Gradlinigkeit ist ihrer Musik ebenfalls recht fremd. The Band eben.
Da wir schon solche Vergleiche anstellen: Honky Tonk Women, die in meinen Augen erste Single der Stones, die deutlich in Richtung Exile weist, hat ebenfalls diese Kantigkeit. Aber wie rhythmisch spannend ist es doch gegen das meiste des Band-Oeuvres.
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