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Mr. BadlandsDiese beiden Sätze kann ich so nicht stehen lassen. Es ist völlig in Ordnung, wenn Du mit seinem Gitarrenspiel nichts anfangen kannst, aber eine derart allgemein vormulierte Aussage ist einfach nicht zutreffend. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass David Evans einer der stilprägenden Rhythmusgitarristen der 80er Jahre ist. Er hat einen eigenen Ton und einen eigenen Stil kreiert, den man vorher in dieser Art noch nicht gehört hat. Sein Spiel ist sehr minimalistisch, d.h. songdienlich. Er stellt nicht sich selbst, sondern den Song in den Vordergrund und genau das macht seine Stärke aus.
„…ultimately I’m interested in music. I’m a musician. I’m not a gunslinger. That’s the difference between what I do and what a lot of guitar heroes do“. The Edge 1991
Der intelligente Einsatz von diversen Echo- & Delay Effekten gehört zu seinem Spiel (bzw. zu dem „typischen U2“ Spiel) einfach dazu. Er besitzt einen harten & sehr gleichmäßigen Anschlag (denn ein Delay verzeiht nun mal keine Unsicherheiten, was das Timing angeht, außerdem wird jeder falsche Ton auch wiederholt werden, was sehr störend wirkt). Außerdem hat er eine Technik u.a. aus dem „Funk“ übernommen, was das Dämpfen und Anschlagen von Saiten angeht. D.h. oft schlägt er alle Saiten komplett an, dämpft z.B. 4 Saiten ab und gleichzeitig lässt er nur 2 Saiten voll durchklingen. Dadurch entsteht u.a. dieser knackige, treibende Sound. Der geschickte Einsatz von Delay & Echo lässt auch die für U2 typischen, schönen atmosphärischen Klangteppiche entstehen.
Ich denke, seine Haupteinflüsse sind Gitarristen wie Nile Rodgers, Jimmy Nolan oder Andy Summers. Er steht auch anderen großen Rhythmus Gitarristen wie Malcom Young, Chuck Berry, Keith Richards oder Eddie Van Halen in nichts nach.
The Edge als einen „schlechten Gitarristen“ zu bezeichnen ist schon ein Provokation…
Du solltest schon die Worte so lesen, wie sie da stehen und nicht wie Du sie verstehen willst.
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