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Anonym
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bullschuetzWeshalb mir die Anekdote mit dem Klatschen und den sterbenden Kindern so gut gefällt: Bei den Bonoschen Betroffenheitsinszenierungen schwingt oft so viel Pathos mit, dass ich immer das untergründige Gefühl habe, da suhlt und genießt sich einer in seiner eigenen Fähigkeit zum Betroffensein und Mitleiden. Weshalb der Zwischenrufer genau den richtigen Ton trifft – auf extrem geistreiche und schlagfertige Weise sagt er eigentlich nur: Nimm Dich nicht so verdammt wichtig!
Da gebe ich Dir Recht. Aber ich glaube Adam Clayton hat mal gesagt „you can’t take the Bono out of Bono“ – er ist wie er ist. Und man sollte nicht vergessen, dass U2 immer noch in der Urbesetzung spielen. Ich denke, die Band wird zu oft auf ihren Sänger reduziert, obwohl sie vier gleichberechtigte Mitglieder sind. Bono ist derjenige, der immer den ganzen Shit abbekommt ;-).
bullschuetzIm übrigen machen die Stones bessere Musik. Das erhöht meine Bereitschaft, moralische Fehltritte zu verzeihen, immens.
Das sollte man m.E. komplett getrennt betrachten. Wenn ich ein wenig suche, finde ich bei sehr vielen Musikern, deren Werk ich sehr verehre moralisch bedenkliches. So what, es gibt für mich Grenzen (z.B. den Aufruf Salman Rushdie zu töten durch Cat Stevens/Yusuf Islam), aber im übrigen bin ich da relativ gelassen. Die Leute sind nicht meine persönlichen Vorbilder, ich mag nur die Musik.
Das Album „Songs of Innocence“ finde ich nach dreimaligem Hören eher durchschnittlich. Es gibt zu viele Sounds, die mir aus der Vergangenheit schon bekannt vorkommen. „Iris“ ist ein regelrechtes Selbstplagiat. „No Line on the Horizon“ hat mir deutlich besser gefallen.
Derzeit vergebe ich, wie Clau, ***
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