Re: King Crimson – THRAK

#9284609  | PERMALINK

southernman

Registriert seit: 13.06.2010

Beiträge: 1,161

01 VROOOM *****
02 Coda: Marine 475 ****
03 Dinosaur *****
04 Walking On Air *****
05 B’Boom *****
06 THRAK *****
07 Inner Garden I ****
08 People *****
09 Radio I
10 One Time *****
11 Radio II
12 Inner Garden II ****
13 Sex Sleep Eat Drink Dream *****
14 VROOOM VROOOM *****
15 VROOOM VROOOM: Coda *****

Gesamt: *****

Thrak ist für mich eines der schärfsten KC-Alben. Als es rauskam dachte ich, was es doch Spaß machen muss, solche Musik zu machen. Diesen Eindruck bekam ich dann ein halbes Jahr später Live bestätigt.

[img]http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/img258756pin82v4s.jpg

Der Opener ist eigentlich eine neue Version von Red und steht für mich außer Kritik. Marine 475 ist für mich kein eigenständiger Track, sondern eben nur die Coda von Vrooom. Über Vrooom hab ich mir auch lange Gedanken gemacht, aber dann kam mir die Erleuchtung – Im Booklet findet sich ein Foto von einem blauen Oldtimer, der durch die Luft düst – das typische Aufheulen des Motors: Vroooooooomm Vrooomm! So auch der Sound.
Dinosaur ist als Vocal-Song ordentlich, Walking on Air ist vielleicht das, was viele an der neuen KC-Formation gestört hat – glatt und eingängig, aber ich finde Belew ist ein klasse Sänger und Komponist und der Track hat was ungemein sphärisches. Daher passt der Titel auch schon wieder perfekt!
B’Boom und Thrak gehören für mich auch wieder zusammen. Die Titelnamen sind für mich wie schon bei Vroom einfach nur Lautmalereien: Bumm-Zack! Der Song ist 1A Gitarrentrash! Könnte von der Starless and Bible Black stammen, erinnert auch etwas an Providence, die Live Improvisation auf Red, aber auch an Lark’s Tongues In Aspic Part III vom Perfect Pair Album. Nur eben noch eine Spur gewaltiger. Diesen Sound haben King Crimson dann die nächsten beiden Alben beibehalten, was ich sehr mochte.
Inner Garden ist ein Belew Song, der eigentlich auf ein Belew-Album gehört, aber mich stört er nicht. Er ist kurz und gut.
People irgendwie auch. People ist aber genial. King Crimson goes groove! Tanzbar wie ein P.Gabriel-Hit (Shock the Monkey).
Bei Radio entfällt meine Bewertung. Der Track ist eigentlich nur das Ende von People. Live wurde da Fripps Improvisation draus, aber auf dem Album konnte ich in Radio nie etwas eigenständiges sehen.
One Time – für mich das Sheltering Sky dieses Albums. King Crimson hatten immer den Wechsel zwischen heftigen und sehr ruhigen aber düsteren Tracks: Shizoid Man & Epitaph, Sailor’s Tale & Islands, Exiles & LTiA #II, Great Deciever & Trio, bei Starless findet das sogar innerhalb eines Longtracks statt, später dann Thela Hun Ginjeet & Sheltering Sky…nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Sex Sleep Eat Drink Dream ist sowas von geil, allein schon der Name des Tracks. Spielfreude pur! Beim Hören dieses Stückes kann man Aggressionen abbauen. Und Fripp schrubbt Gitarre wie einst auf Red (Providence & Starless) Und selbst der Mellotronsound der ersten Alben ist eingebaut!
Die letzten beiden Titel hatte ich ebenfalls nie als 2 Tracks wahrgenommen. Vrooom Vrooom ist ein grandioser Abschluss. Vrooom halt – nur noch etwas wilder.

Thrak ist für mich ein total überzeugendes King Crimson Album und eines ihrer besten. Es lief bei mir rauf und runter und nach dieser typischen King Crimson Ära konnte ich leider nichts mehr mit dem letzten Album anfangen – auch wenn Mel Collins wieder mit im Boot saß.

--

Früher war mehr Lametta!