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motörwolfWenn ein Album seinen Wert als künstlerisches Statement (oder wie immer du es nennen magst) nur dann innehat, wenn es es in der vom Künstler (angeblich) vorgesehenen Form konsumiert wird, also am Stück, ist eine Singleauskopplung letztlich nichts anderes als das Skippen von Tracks.
Nein, wieso? Wenn Du so theoretisch* argumentierst, halte ich ebenso theoretisch entgegen, dass a) das Album, aus dem die Single stammt, weiterhin erhältlich ist und ebenso immer noch als Ganzes genossen werden kann; b) dass eine Singles-Veröffentlichung (unabhängig davon, ob sie non-Album ist oder nicht) die gesonderte Betonung eines bestimmten Tracks ist.
* theoretisch deshalb, weil wir momentan nicht anhand einer konkreten Veröffentlichung prüfen, wer wann was entschieden hat.
motörwolfEin Track wird damit aus dem Zusammenhang gerissen und seines Mehrwertes beraubt, den er (angeblich) im Kontext des Albums gewinnt.
Nein, siehe oben. Er wird nicht „herausgerissen“, er kann weiterhin im Album-Kontext wahrgenommen werden. Deine Überlegung macht nur dann Sinn, wenn mit einer Singles-Veröffentlichung die Verfügbarkeit des ihm „zugehörigen“ Albums eingestellt würde. Eine solche Konstellation ist mir nicht bekannt. Dir?
motörwolfWenn man jetzt noch berücksichtigt, daß Singles durchaus nicht immer nach dem Willen des Künstlers sondern dem des Labels ausgewählt werden, gehört das Format letztlich zu den Totengräbern des richtigen Musikkonsums (ausgenommen natürlich Tracks, die reine Singleveröffentlichungen sind). Eine Single wäre dann vielleicht vergleichbar mit dem Ausschnitt aus einem Gemälde.
Was ist denn „richtiger Musikkonsum“?
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