Re: Morrissey 2014

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dennis-blandford
Jaggerized

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NikSorry Dennis aber da werden wir keine Freunde mehr, du magst sein Solowerk nicht mögen, das ist ok (Playland schlägt WPINOYB um Längen) gegen die „prügelnden“ Flitzpiepen (Boz ausgenommen) in seiner Band nehme ich Johnny’s Stimme auf jeden Fall geschenkt – live singt ohnehin der Saal. Na ja vielleicht in D eher weniger, da besteht das Publikum mittlerweile zu einem Teil aus PETA-Aktivisten, die von Moz musikalisch NULL Ahnung haben. Letztens in Berlin gab es Leute die kannten allen Ernstes EDILS und Suedehead nicht. So das musste jetzt raus, was für eine Wohltat dagegen die „lads“…
Oder wie wurde es hinterher von den „lads“ beim gemeinsamen Toilettengang formuliert: „without Johnny the Smiths songs are just nuthing“. Ist zwar auch übertrieben, aber tendenziell korrekt, wenn ich als Tausch einen J.T. ertragen muss. Ich sage nur „This Charming Man“ vor rein paar Jahren – unerträglich.

Nun, in Ffm waren durchaus nicht nur PETA Aktivisten im Volk. Ich war sogar ziemlich überrascht, dass Mittzwanziger neben mir jeden der WPINOYB auswendig mitbrüllten. Naturgemäß, waren sie bei „Boxers“ und „Reader“ eher ruhiger. Will sagen: Es gibt genug neue Fans, die ihm ab „Quarry“ bedingungslos folgen und mit der muskulösen band ganz gut können. Im Übrigen kenne ich keinen Künstler dieser Erde, der seit dem beginn einer Solokarriere permanent unter die Nase gehalten bekommt, dass er mit den falschen Musikern und Produzenten arbeiten würde. He can‘ t do it right! Es ist doch völlig normal, dass Marr als Schreiber dieser Musik, solche Sachen heute werkgetreuer präsentiert als Morrissey. „What she said“ kam für mich begeisternd über die Rampe und verfehlte in Ffm seine Wirkung nicht. Ich habe The Smiths nie live gesehen, wie kann ich das also nicht gut finden, wenn die Band hier das Tempo anzieht und loslegt? Das gilt hier für die Uptempopbrecher der Smiths, die in Ffm den Großteil der wenigen Smiths-Songs ausmachten. Wenn es subtiler wird, hat die Band durchaus Probleme, allerdings nicht so, wie oft behauptet. Ich weiß zwar, dass Marr von allen für seine musikalisch bessere Darbietung der Klassiker gelobt wird aber es ist nun mal die Kombination von Stimme und Musik welche diese Songs unsterblich machte. Ich würde mich hier immer für die Stimme entscheiden. Für Marr würde ich wohl nach Frankfurt oder Stuttgart von Mannheim aus fahren aber nicht nach Köln, HH oder Berlin. Dazu gefallen mir die Solosongs einfach zu wenig, auch wenn da momentan die Stimmung bei den The Smiths Fans am kippen ist. Kann sein, dass Marr mit der nächsten Studioscheibe, nach der jetzt groß angekündigten Livescheibe, vielleicht endlich alle Faktoren für memorable Songs im Alter an den Start bringt. Wäre der Letzte, der das nicht wertschätzen würde. Ist schon außergewöhnlich genug, dass er momentan in eine Art Wettbewerb mit Morrissey getreten ist, nachdem er 20 Jahre und mehr einfach nur dümpelte.

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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."