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fokaIch sitze zwar gerade wieder vor meinen Boxen und wundere mich sehr, kann Euch diese Links aber nicht vorenthalten. Ich denke da vor allem Hörer wie Mueti oder Bender, selbst bin ich bei Folge drei und kann vieles (noch) nicht so einordnen: Ian Helliwell’s Podcast The Tone Generation zur Entstehung der elektronischen Musik. Hier kann man sich die ersten 10 Folgen auch legal als mp3 laden.
Naja, das (am Anfang laienhafte) Erforschen der Ursprünge und Hintergründe der elektronischen Musik ist immer mit Verwunderung, bzw. Verstörung verbunden. Wenn man plötzlich damit konfrontiert wird, daß Kraftwerk, Cluster und Tangerine Dream ja gar nicht die Erfinder der elektronischen Musik waren – und die Anfänge der elektronischen Musik (die neben Experiment, Ausflüge in den Dadaismus – bis heute als Ausdrucksform der elektronischen Musik immer mal wieder gerne genommen… – und „Avantgarde“ natürlich in der E-Musik wurzelten) weitaus älteren Datums sind als die „Erfindung“ des „Rock ’n‘ Roll“…
Hört man z.B. Stücke von Stockhausen, Oskar Sala oder etwa La Monte Young, so gewinnt man immer ein wenig den Eindruck, man hätte es mit Musik für Mathematiker oder Physiker zu tun (der musste an dieser Stelle sein…) – nicht ganz abwegig, denn elektronische (E-)Musik baut sich in nicht seltenen Fällen an Grundstrukturen dieser Geisteswissenschaften auf – was natürlich auch eine logische Konsequenz mit sich führt.
O.k., zu den Links: Höchst interessant und mit viel Herzblut gemacht von jemandem, der ganz offenbar tief in der Materie verwurzelt ist.
Aber (für mich persönlich) nichts Neues. Das Ganze erinnert mich an diverse Veranstaltungen/Lesungen, die von „progressiveren“ Vertretern der Industrial-/Soundculture vor einigen (etlichen) Jahren ins Leben gerufen wurden. Dort behandelte man die Geschichte der elektronischen Musik ebenfalls anhand von Tondokumenten. Beginnend bei Russolo zeigte man über die „Stationen“ Leon Theremin, Oskar Sala, Pierre Schaeffer, Stockhausen, etc. die weitere Entwicklung auf, um via Eno, Can, Kraftwerk, Suicide, etc. bei den Einstürzenden Neubauten, Whitehouse, Techno, Ambient, Japan-Noise zu enden.
Diese Veranstaltungen verließ ich damals relativ geplättet und schwer beeindruckt.
Ich habe an dieser Stelle auch noch einen Tonträgertipp für Interessierte parat. Die absolut empfehlenswerte 3CD-Compilation „OHM:the early gurus of electronic music:1948-1980“. Man höre, lese (es liegt ein dickes liebevoll aufgemachtes Booklet bei) – und staune!
Weiterführende Literatur: www.testcard.de (man beachte besonders Ausgaben #1 und #3)
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad