Auf Wunsch von Banana Joe schreibe ich etwas verspätet mal ein bisschen was zu Autechres diesjähriger Neuerscheinung, Quaristice.
Das Album ist mit einer Laufzeit von knapp weniger als 1:15, verteilt auf 20 Tracks, wieder einmal ziemlich lang geraten. Zunächst nichts schlechtes, ist man doch konstant hohe Qualität auch auf Alben mit einer Länge von über einer Stunde von früheren Alben gewöhnt. Diesmal scheint die Rechnung aber nicht ganz aufzugehen, bei knapp über der Hälfte geht dem Album meines Erachtens die Puste aus. Auch vorher schon schaffen es Ae nicht mich so zu begeistern wie es ihnen früher teilweise gelungen ist. Der Sound ist größtenteils wie man ihn seit Beginn ihrer post-LP5 Ära erwartet – mit ein bisschen mehr Melodie und etwas weniger Kälte als etwas auf Confield allerdings. Und mit keinem der beiden genannten Alben kann Quaristice leider mithalten. Es scheint fast als hätten Autechre beschlossen sich ein wenig auf ihrem Sound auszuruhen oder als wären ihnen nun langsam die Ideen ausgegangen. Bekannte Elemente verarbeiten sie zwar in gewohnt hoher Qualität, aber irgendwie hat man immer das Gefühl als hätte man sie das so oder so ähnlich doch schon einmal machen gehört.
Das bedeutet nun keineswegs dass es sich hier um ein schlechtes Album handelt, im Gegenteil. Es ist nur eben keine Weiterentwicklung, sondern ein Stillstand auf hohem Niveau. Aber Spannung aufzubauen, Melodien geschickt hinter Glitches zu verstecken und ein sicheres Gefühl für eher untanzbare, aber trotzdem mitreißende Beats wird auch hier wieder bewiesen. Im Rahmen von Aes oeuvre allerdings nimmt es doch eine Position recht weit hinten ein.
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